Musik – Mitglieder

Ferdinand Hiller

Komponist, Musikdirektor

Am 24. Oktober 1811 in Frankfurt am Main geboren,
gestorben am 10. Mai 1885 in Köln.
Von 1849 bis 1885 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin, Sektion für Musik.

Biographie

Sohn einer Kaufmannsfamilie, im Hause Hiller verkehrten Louis Spohr und Ignaz Moscheles, die Hillers Begabung frühzeitig erkannten.
Ab 1818 Klavierunterricht bei Aloys Schmitt (Bekanntschaft mit Felix Mendelssohn Bartholdy).
1825-1827 Klavierschüler von Johann Nepomuk Hummel in Weimar. Bekanntschaft mit Goethe und Eckermann.
1827 begleitet Hummel nach Wien; Bekanntschaft mit Franz Grillparzer und Franz Schubert; Begegnung mit Beethoven.
1828-1836 Übersiedlung nach Paris, verkehrt in zahlreichen Salons und spielt dort Bach und Beethoven. Freundschaft mit Hector Berlioz, Frédéric Chopin, Heinrich Heine und Franz Liszt; Begegnung mit Luigi Cherubini, Giacomo Meyerbeer und Gioachino Rossini.
1830 kurzzeitige Übernahme einer Professur für Orgelspiel in der Institution royale de musique classique et religieuse.
Enge Freundschaft mit Chopin.
1833 Durchbruch als Komponist mit einem Konzert im Pariser Konservatorium.
1834 Besuch, gemeinsam mit Chopin, des Niederrheinischen Musikfests.
1836 Rückkehr nach Frankfurt, bis 1837 Leitung des Cäcilienvereins.
1837-1842 überwiegend in Italien.
1840 Begegnung mit Robert Schumann.
1842 Rückkehr nach Frankfurt; Vertretung Mendelssohns als Dirigent des Leipziger Gewandhausorchesters.
1844 Umzug nach Dresden, Intensivierung der Freundschaft mit der Familie Schumann; Bruch mit Mendelssohn.
1845/46 Leitung der Dresdner Abonnementskonzerte.
1847 Leitung der Konzerte des Musikvereins in Düsseldorf.
1849 Initiierung einer Gedenkfeier für Chopin in Düsseldorf.
1850 Wechsel nach Köln als Städtischer Kapellmeister, Ausbau der Düsseldorfer Musikschule zu einem einflussreichen Konservatorium, dort Lehrer.
1855 Übernahme der Leitung der Niederrheinischen Musikfeste von Schumann.
1856 Aufführung der Werke von Brahms und enge Freundschaft.
1857 Übernahme der Leitung der Kölner Gürzenichkonzerte, Aufführung u. a. von Verdi, Berlioz.
Wichtige Schüler: Max Bruch, Friedrich Gernsheim, Engelbert Humperdinck.

Werk

Opernmusik- und Oratorien:
1839 La Romilda, Opera seria
1839 Die Zerstörung Jerusalems, op. 24, Oratorium
1845 Der Traum der Christnacht, Oper
1847 Konradin
1854 Der Advokat, komische Oper
1862 Die Katakomben, ernste Oper
1865 Der Deserteur, ernste Oper

Orchesterwerke:
1829-1831 Klavierkonzert Nr. 1, f-moll, op. 5
1861 Klavierkonzert Nr. 2, fis-moll, op. 69
Symphonie in e-Moll, op. 67

Kammermusik:
1833 Streichquartett Nr. 1, op. 12
1851 Klaviersonate Nr. 2, op. 59
1859 Klaviersonate Nr. 3, op. 78
1864 Streichquartett Nr. 3, op. 105
1866 3 Klavierstücke, op 115
1867 6 Klavierstücke, op. 130

Publikationen:
Aus dem Tonleben unserer Zeit. Gelegentliches, 3 Bände. Leipzig 1868-1871
Felix Mendelssohn-Bartholdy – Briefe und Erinnerungen. Köln 1874
Künstlerleben. Köln 1880
Wie hören wir Musik? Leipzig 1881
Goethe's musicalisches Leben. Köln 1883
Erinnerungsblätter. Köln 1884
Reinhold Sietz (Hg.), Aus Ferdinand von Hillers Briefwechsel (1826-1885), 7 Bände. Köln 1958-1970

Auszeichnungen

1868 Ehrendoktor der Universität Bonn
1875 Orden der Württembergischen Krone und damit in den persönlichen Adelsstand erhoben