Baukunst – Mitglieder

Hans Scharoun

Architekt, Stadtplaner

Am 20. September 1893 in Bremen geboren,
gestorben am 25. November 1972 in Berlin.
Von 1955 bis 1972 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Baukunst.
Von 1956 bis 1968 Präsident der Akademie der Künste, Berlin (West).
Von 1968 bis 1972 Ehrenpräsident der Akademie der Künste, Berlin (West).

Archivbestand

Biographie

1894 Umzug der Familie nach Bremerhaven.
1909 erste Architekturentwürfe als Schüler.
1911 noch als Schüler Teilnahme am Bauwettbewerb für eine evangelische Kirche in Bremerhaven.
1912 Abitur in Bremerhaven.
1912-1914 Architekturstudium an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg (ohne Abschluss); als Student Mitarbeiter im Büro Paul Kruchen.
1914-1918 Militärdienst, ab 1915 Tätigkeit im Militär-Baubüro zum Wiederaufbau Ostpreußens.
1919-1920 Mitglied der von Bruno Taut initiierten Briefgemeinschaft Gläserne Kette.
1919-1925 Übernahme des Büros Paul Kruchen, Insterburg/Ostpreußen. Bis ca. 1924 Anfertigung zahlreicher Zeichnungen und Aquarelle zu utopischen Gebäuden.
1925-1932 Professor an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe, Breslau.
Ab 1926 Mitglied der Architektenvereinigung Der Ring.
1926-1928 Architekturbüro mit Paul Kruchen und Adolf Rading in Berlin, 1928-1933 mit Adolf Rading.
Ab 1932 eigenes Architekturbüro in Berlin.
1939-1945 Anfertigung zahlreicher utopischer Architekturentwürfe während des Zweiten Weltkrieges.
1945-1947 Stadtbaurat und Leiter der Abteilung Bau- und Wohnungswesen des Magistrats von Groß-Berlin. Organisation und Eröffnung der Ausstellung "Berlin plant - Erster Bericht" (im Berliner Stadtschloss 1946).
1947-1950 Mitbegründer und Leiter des Instituts für Bauwesen der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
1947-1958 Professor für Städtebau an der Technischen Universität Berlin.
1956 Mitglied des Planungsbeirates beim Senator für Bau- und Wohnungswesen, Berlin.

1965 Ehrenmitglied der Freien Akademie der Künste, Hamburg, Mitglied des Deutschen Werkbundes, 1971 Korrespondierendes Mitglied der Académie d'Architecture, Paris, 1971 Ehrenmitglied des Colegio de Arquitectos del Peru.

Werk

Bauten:
1920/1921 Siedlung Kamswyken, bei Insterburg/Ostpreußen
1921/1922 Wohnhäuser für Angestellte der Spinnerei-AG, Insterburg/Ostpreußen
1923/1924 Mietshäuser, Parkring, Insterburg/Ostpreußen
1926/1927 Einfamilienhaus, Stuttgart-Weißenhof, für die Werkbundausstellung "Die Wohnung" (1927)
1928/1929 Wohnheim für Ledige und kinderlose Ehepaare, Breslau/Grüneiche, für die Werkbundausstellung "Wohnung und Werkraum" (1929)
1928/1929 Apartmenthäuser, Kaiserdamm, Berlin-Charlottenburg
1929/1930 Apartmenthäuser, Hohenzollerndamm, Berlin-Wilmersdorf
1929-1931 Großsiedlung Siemensstadt, Berlin-Charlottenburg und -Spandau (Bebauungsplan mit Martin Wagner)
1930-1933 Landhaus Schminke, Löbau/Sachsen
1932-1934 Haus Mattern, Bornim bei Potsdam
1933-1940 Wohnbebauung Falkenhagener Chaussee, Berlin-Spandau
1934/1935 Haus Baensch, Berlin-Spandau
1935 Haus Hoffmeyer, Bremerhaven
1935/1936 Wohnbebauung Hottengrund, Berlin-Kladow
1935/1936 Haus Pflaum, Falkensee bei Berlin
1936/1937 Haus Moll, Berlin-Grunewald
1936/1937 Haus Strauss, Berlin-Dahlem
1936-1938 Wohnbauten Kaiserstraße, Bremerhaven
1938-1939 Haus Bonk, Bornim bei Potsdam
1938/1939 Haus Mohrmann, Berlin-Lichtenrade
1938-1942 Haus Weigand, Borgsdorf bei Berlin
1939/1940 Haus Endell, Berlin-Wannsee
1954-1959 Wohnhochhausgruppe Romeo und Julia, Stuttgart-Zuffenhausen-Rot (mit Wilhelm Frank)
1954-1961 Siedlung Charlottenburg-Nord, Berlin-Charlottenburg
1955-1962 Geschwister-Scholl-Gymnasium, Lünen/Westfalen
1957-1963 Konzerthaus des Berliner Philharmonischen Orchesters (Philharmonie, mit Werner Weber)
1959-1963 Wohnhochhaus Salute, Stuttgart-Fasanenhof (mit Kurt Storm)
1959-1968 Haus Köpke, Berlin-Dahlem
1960-1971 Haupt- und Grundschule (Scharounschule), Marl/Westfalen
1962-1970 Institute der Fakultät für Architektur der Technischen Universität Berlin
1963-1966 Wohnquartier "Rauher Kapf", Böblingen (mit Philipp Plötz)
1964-1969 Autohof Rot, Stuttgart-Zuffenhausen-Rot
1964-1971 Botschaftsgebäude der Bundesrepublik Deutschland in Brasília/Brasilien
1965-1968 Johanneskapelle der Christengemeinschaft Bochum (Scharoun-Kirche, mit Gundolf Bockemühl)
1966-1970 Wohnhochhaus, Zabel-Krüger-Damm, Berlin-Reinickendorf
1966-1970 Kindergarten der Stephanus-Gemeinde, Wolfsburg-Detmerode
1966-1971 Wohnhochhaus Orplid, Böblingen-Steidach (mit Kurt Storm)
1966-1973 Theater der Stadt Wolfsburg
1967-1970 AOK-Hauptverwaltung, Berlin-Kreuzberg (mit Bodo Fleischer)
1967-1978 Staatsbibliothek der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin-Tiergarten (mit Edgar Wisniewski, seit 1972 Architektengemeinschaft Scharoun/Wisniewski)
1968-1987 Kammermusiksaal des Berliner Philharmonischen Orchesters (mit Edgar Wisniewski)
1969-1975 Deutsches Schifffahrtsmuseum Bremerhaven (mit Helmut Bohnsack)

Publikationen:
Hans Scharoun. Bauten, Entwürfe, Texte. Hg. v. Peter Pfankuch, Schriftenreihe der Akademie der Künste; 10, Berlin 1974
Hans Scharoun. Zeichnungen, Aquarelle, Texte. Hg. v. Achim Wendschuh, Schriftenreihe der Akademie der Künste; 22, Berlin 1993
Johann Friedrich Geist, Klaus Kürvers, Dieter Rausch: Hans Scharoun, Chronik zu Leben und Werk, Akademie der Künste, Berlin 1993
Edgar Wisniewski: Die Berliner Philharmonie und ihr Kammermusiksaal. Der Konzertsaal als Zentralraum, Berlin 1993
Hans Scharoun. Philharmonie. Berlin 1956-1963. Hg. v. Wilfried Wang und Dan Sylvester (englische Ausgabe), O'Neil Ford Monograph Series, Volume 5, The University of Texas, Austin, in Zusammenarbeit mit dem Archiv der Akademie der Künste, Berlin 2013

Auszeichnungen

1954 Ehrendoktor der Technischen Hochschule Stuttgart
1954 Fritz-Schumacher-Preis, Hamburg
1955 Kunstpreis Berlin
1959 Bronzeplakette der Freien Akademie der Künste, Hamburg
1959 Großes Bundesverdienstkreuz
1962 Ehrensenator der Technischen Universität Berlin
1964 Großer Preis des Bundes Deutscher Architekten
1965 Ehrendoktor der Universität Rom
1965 Auguste-Perret-Preis der Union Internationale des Architectes, Paris
1967 Paul-Bonatz-Preis der Stadt Stuttgart
1968 Großer Preis für Baukunst des Landes Nordrhein-Westfalen
1969 Ehrenbürger der Stadt Berlin
1970 Erasmuspreis der Stiftung Praemium Erasmianum, Amsterdam