Literatur – Mitglieder

György Konrád

Schriftsteller (Prosa, Essay)

Am 2. April 1933 in Debrecen/Ungarn geboren,
gestorben am 13. September 2019 in Budapest.
Von 1991 bis 1993 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Literatur.
Von 1993 bis 2019 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Literatur.
Von 1997 bis 2003 Präsident der Akademie der Künste, Berlin.

www.konradgyorgy.hu

Biographie

Aufgewachsen in Debrecen und Budapest, ein großer Teil der jüdischen Familie wurde umgebracht.
Studium der Literatur, Soziologie und Psychologie in Budapest,
der Soziologe im Budapester Institut für Städtebau.
Mitarbeit an Studien zu soziologischen Problemen in neuen Wohnsiedlungen, die z. T. nicht veröffentlicht werden durften.
1969 Romandebüt "Der Besucher".
Nach der Herausgabe des Essays "Die Intelligenz auf dem Weg zur Klassenmacht" folgten Arbeitsplatzverlust und eine Verhaftung, die weltweite Proteste auslöste.
In den folgenden Jahren wegen heftiger politischer Angriffe und langjähriger Publikationsverbote in Ungarn zeitweilige Aufenthalte im Ausland (u. a. DAAD-Stipendiat in Berlin und Fellow des Wissenschaftskollegs Berlin).
1990-1993 Präsident, seit 1993 Vizepräsident des Internationalen P.E.N.

Mitglied des P.E.N., der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München, und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz.

Werk

Werke in deutscher Übersetzung:
Der Besucher. Roman. Übers. Mario Szenessy. Mit einem Nachwort von Walter Jens. Frankfurt am Main 1973
Der Stadtgründer. Roman. Übers. Mario Szenessy. München, Frankfurt am Main 1977
Die Intelligenz auf dem Weg zur Klassenmacht. Essay. Mit Iván Szelényi. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 1978
Der Komplize. Roman. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 1980
Antipolitik. Mitteleuropäische Meditationen. Essays. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 1985
Geisterfest. Roman. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 1986
Stimmungsbericht. Essays. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 1988
Melinda und Dragoman. Roman. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 1991
Die Melancholie der Wiedergeburt. Essays. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 1992
Identität und Hysterie. Essays. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 1995
Heimkehr. Erzählung. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 1995
Steinuhr. Roman. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 1996
Vor den Toren des Reichs. Essays. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 1997
Die unsichtbare Stimme. Essays. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 1998
Der Nachlaß. Roman. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 1999
Die Erweiterung der Mitte. Europa und Osteuropa am Ende des 20. Jahrhunderts. Vortrag. Übers. Hans-Henning Paetzke. Wien 1999
Die Europäische Nation als Aufgabe für die Zukunft. Übers. Hans-Henning Paetzke. Bonn 1999
Braucht Zukunft Erinnerung? Festrede zur Europäischen Woche. Übers. Hans-Henning Paetzke. Passau 2000
Der dritte Blick. Betrachtungen eines Antipolitischen. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 2001
Glück. Prosa. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 2003
Sonnenfinsternis auf dem Berg. Roman. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 2005
Das Buch Kalligaro. Übers. Hans-Henning Paetzke. Frankfurt am Main 2007
Das Pendel. Essaytagebuch. Übers. Hans-Henning Paetzke. Berlin 2011
Über Juden. Essays. Übers. Hans-Henning Paetzke. Berlin 2012
Europa und die Nationalstaaten. Essay. Übers. Hans-Henning Paetzke. Berlin 2013
Gästebuch. Nachsinnen über die Freiheit. Übers. Hans-Henning Paetzke. Berlin 2016

Auszeichnungen

1984 Herder-Preis der Stiftung F.V.S., Wien
1985 Europäischer Essay-Preis der Charles-Veillon-Stiftung
1986 Preis des skandinavischen Verbandes der Friedensforscher
1986 Südwestfunk-Literaturpreis
1989 Maecenas-Preis, Budapest
1990 Manès-Sperber-Preis, Österreich
1990 Kossuth-Preis
1991 Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
1998 Stefan-Mitrov-Ljubisa-Preis, Montenegro
2001 Karlspreis zu Aachen
2003 Komtur-Kreuz mit Stern, Ungarn
2007 Franz-Werfel-Menschenrechtspreis der Stiftung Zentrum gegen Vertreibung
2014 Buber-Rosenzweig-Medaille