Musik – Mitglieder

Carl Reinecke

Komponist, Pianist, Dirigent, Professor

Am 23. Juni 1824 in Altona geboren,
gestorben am 10. März 1910 in Leipzig.
Von 1874 bis 1910 Außerordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin, Sektion für Musik.

www.carl-reinecke.de

Biographie

Sohn des Musikpädagogen Rudolf Reinecke, ab 1830 musikalische Ausbildung durch den Vater.
1836 Debüt als Pianist in Altona, ab 1845 mehrere Konzertreisen durch ganz Europa, insbesondere mit Interpretationen von Mozart.
1843 erstes eigenes Konzert in der Altonaer Tonhalle. Reise nach Kopenhagen, Stipendium für Leipzig vom dänischen König Christian VIII.; Konzerte in Lübeck, Eutin und Kiel.
1843-1846 erster Aufenthalt in Leipzig, Besuch bei Mendelssohn, Mitwirkung in Gewandhauskonzerten, Gründung des Reinecke-Quartetts.
1846-1848 Aufenthalt in Kopenhagen als Hofpianist des dänischen Königs Christian VIII.
1848-1849 zweiter Aufenthalt in Leipzig, häufige Auftritte im Gewandhaus.
1849-1850 Aufenthalt in Bremen.
1851-1854 Berufung zum Lehrer an die Rheinische Musikschule, Köln.
1854-1859 Städtischer Musikdirektor in Barmen, direktorale Mitwirkung bei den Sängerfesten in Cleve, Krefeld und Neuß.
1859-1860 Universitätsmusikdirektor und Dirigent der Singakademie in Breslau.
1860-1895 Gewandhauskapellmeister in Leipzig.
1860-1902 Lehrer am Konservatorium der Musik in Leipzig (Klavier, Komposition, Ensemblespiel und Chorgesang), 1885 Professor, ab 1897 Studiendirektor.
1879-1899 Vorsitzender der Bach-Gesellschaft.

Schüler: Edvard Grieg, Hugo Riemann, Christian Sinding, Felix Weingartner u. a.

Mitglied der Akademie der Künste, Stockholm.

Werk

Bühnenwerke:
1866 König Manfred, Oper, op. 93
1866 Auf hohen Befehl, op. 184, komische Oper
1870 Schauspielmusik zu Wilhelm Tell, op. 102
1887 Ouvertüre Zenobia, op. 193
1891 Der Gouverneur von Tours, komische Oper

Orchesterwerke:
1860 Klavierkonzert Nr. 1, fis-Moll, op. 72
1863 Sinfonie Nr. 1, A-Dur, op. 79
1864 Cellokonzert, op. 82
1872 Klavierkonzert Nr. 2, e-Moll, op. 120
1874 Sinfonie Nr. 2, Hakon Jarl, op. 134
1875 Dornröschen für Soli, Chor und Orchester, op. 139
1876 Violinkonzert, g-Moll, op. 141
1877 Klavierkonzert Nr. 3, C-Dur, op. 144
1884 Harfenkonzert, e-Moll, op. 182
1908 Flötenkonzert, D-Dur, op. 283

Klavierwerke
1848 Kleine Fantasiestücke für das Pianoforte, op. 17
1888 Von der Wiege bis zum Grabe, für Pianoforte, op. 202
1892 Klavierballade Nr. 2, op. 215

Kammermusik:
1866 Klavierquintett, op. 83
1872 Violinsonate, op. 116
1882 Undine. Sonate, e-Moll, für Flöte und Klavier, op. 167
1898 Streichtrio, op. 249

Publikationen:
Was sollen wir spielen? Briefe an eine Freundin, Leipzig 1886
Rathschläge und Winke für Clavier-Schüler, Leipzig 1890
Aphorismen über die Kunst, zum Gesange zu begleiten, Leipzig 1890
Zur Wiederbelebung der Mozart'schen Clavier-Concerte. Ein Wort der Anregung an die clavierspielende Welt, Leipzig 1891
"und manche liebe Schatten steigen auf". Gedenkblätter an berühmte Musiker, Leipzig 1900
Meister der Tonkunst, Berlin und Stuttgart 1903
Aus dem Reich der Töne. Worte der Meister, Leipzig 1907
Die Beethoven'schen Clavier-Sonaten. Briefe an eine Freundin, Leipzig 1895
Erlebnisse und Bekenntnisse. Autobiographie eines Gewandhauskapellmeisters (1902–1904, 1909), hg. von Doris Mundus, Leipzig 2005

Auszeichnungen

1865 Ehrenmitglied des Akademischen Gesangvereins Arion zu Leipzig
1874 Ritterkreuz des Wasa Ordens, Schweden
1884 Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig
Medaille für Kunst und Wissenschaft (Sachsen-Altenburg)