Literatur – Mitglieder

Walter Höllerer

Schriftsteller (Lyrik, Essay), Literaturwissenschaftler

Am 19. Dezember 1922 in Sulzbach-Rosenberg/Oberpfalz geboren,
gestorben am 20. Mai 2003.
Von 1961 bis 1993 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Literatur.
Von 1993 bis 2003 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Literatur.
Von 1965 bis 1968 Stellvertretender Direktor der Sektion Literatur.

Biographie

Aufgewachsen in Sulzbach-Rosenberg.
Ab 1941 Soldat.
Nach 1945 Studium der Philosophie, Geschichte, Germanistik und Vergleichenden Literaturwissenschaft in Erlangen, Göttingen und Heidelberg (Dr. phil. 1949).
1954-1967 Herausgeber der Literaturzeitschrift "Akzente" (zusammen mit Hans Bender).
1954-1959 Lehrtätigkeit an den Universitäten Frankfurt/Main und Münster.
1958 Habilitation in Frankfurt/Main.
Ab 1954 Teilnahme an den Tagungen der "Gruppe 47".
Seit 1958 Herausgeber der Buchreihe "Literatur als Kunst" (zusammen mit Kurt May).
1959-1987 Ordinarius für Literaturwissenschaft an der TU Berlin.
1960 Gastprofessor an der University of Wisconsin.
Seit 1961 Herausgeber der Zeitschrift "Sprache im technischen Zeitalter" (seit 1973 zusammen mit Norbert Miller; seit 1981 mit dem Appendix "Literatur im technischen Zeitalter").
1961-1963 Contributing Editor von "Evergreen Review", Grove Press, New York.
1963 Gründung des Literarischen Colloquiums Berlin.
1965 Gründung des Instituts für Sprache im technischen Zeitalter.
1972 Organisation der Ausstellung "Welt aus Sprache" in der Akademie der Künste, Berlin.
1974-1988 Gastprofessor für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft an der University of Illinois at Urbana/Champaign.
1977 Gründung des Literaturarchivs Sulzbach-Rosenberg.
1987 erste Schenkung, 1991 zweite Schenkung Walter Höllerer an den Freistaat Bayern zu Gunsten des Literaturarchivs Sulzbach-Rosenberg.

Mitglied des P.E.N., der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft, Berlin 1990, der Internationalen Erich-Fried-Gesellschaft für Literatur und Sprache, Wien, und der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik e.V., Tübingen.

Werk

Der andere Gast. Gedichte. München 1952
Transit. Lyrikbuch der Jahrhundertmitte. Hrsg. Frankfurt am Main 1956
Zwischen Klassik und Moderne. Lachen und Weinen in der Dichtung einer Übergangszeit. Stuttgart 1958.
Movens. Dokumente und Analysen zur Dichtung, Bildenden Kunst, Musik, Architektur. Mit Manfred de la Motte. Hrsg. von Franz Mon. Wiesbaden 1960
Spiele in einem Akt. 35 exemplarische Stücke. Hrsg. mit Marianne Heyland und Norbert Miller. Frankfurt am Main 1961
Junge amerikanische Lyrik. Hrsg. mit Gregory Corso. München 1961
Literatur im technischen Zeitalter. Fernsehreihe, 13 Filme. SFB 1961/62
Berlin stellt vor. Fernsehreihe, 39 Filme. SFB 1962
Gedichte. Wie entsteht ein Gedicht? Frankfurt am Main 1964
Modernes Theater auf kleinen Bühnen. Fernsehreihe, 10 Filme. Mit ErnstSchnabel. SFB 1964/65
Thesen zum langen Gedicht. In: Akzente. 1965. Heft 2
Theorie der modernen Lyrik. Dokumente zur Poetik. Hrsg. Reinbek 1965; Neu hrsg. von Norbert Miller und Harald Hartung. München, Wien 2003
Modernes Theater auf Kleinen Bühnen. Fotografie Renate von Mangoldt. Text Walter Höllerer. Berlin 1965
Der weiße Hopfengarten. Film. Fotos Renate von Mangoldt. 1966
Ein Gedicht und sein Autor. Fernsehreihe, 11 Filme. SFB 1966/67; Hrsg. und mit Einleitungen versehen. Berlin 1967
Außerhalb der Saison. Hopfengärten in drei Gedichten und neunzehn Fotos. Mit Renate von Mangoldt. Berlin 1967
Die Alexanderschlacht. Film. Regie Wolfgang Ramsbott. 1968
Systeme. Neue Gedichte. Berlin 1969
Dramaturgisches. Ein Briefwechsel mit Max Frisch. Berlin 1969
Elite und Utopie. Zum 100. Geburtstag Stefan Georges. Oxford 1969
Das literarische Profil (Prag, Stockholm, London, Rom, Berlin). 5 Filme. Regie Wolfgang Ramsbott. 1969-1971
Das literarische Profil von Rom. Hrsg. mit Gerald Bisinger. Berlin 1970
Welt aus Sprache. Ausstellungskatalog. Hrsg. Berlin 1972
Die Elephantenuhr. Roman. Frankfurt am Main 1973
Vögel und Fluggespenster. Film. Regie Wolfgang Ramsbott. 1973
Welt aus Sprache. Erfahrungen und Ergebnisse. Ausstellungsdokumentation. Hrsg. Berlin 1973
Hier, wo die Welt anfing. Dankrede auf meine Heimatstadt Sulzbach-Rosenberg. Sulzbach-Rosenberg 1974
Berlin. Übern Damm und durch die Dörfer. Fotografien von Renate von Mangoldt. 12 Essays von Walter Höllerer. Berlin 1977
Alle Vögel alle. Eine Komödie in zwei Akten samt einem Bericht und Anmerkungen zum Theater. Frankfurt am Main 1978; UA Berlin 1982
Gedichte. 1942-1982. Frankfurt am Main 1982
Autoren im Haus. Zwanzig Jahre Literarisches Colloquium Berlin. Hrsg. mit Gerald Bisinger u. a. Berlin 1982
Oberpfälzische Weltei-Erkundungen. Amberg 1987
Mauerschrift am Ausgang des Jahrhundertmuseums. Langes Gedicht in drei Teilen. Berlin 1990
Zurufe für Max Frisch. Berlin 1991
Zurufe, Widerspiele. Frühe Aufsätze zu Dichtern und Gedichten. Berlin 1992
Hier wo die Welt anfing. Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg. Treffpunkt der Autoren. Haus der Briefe, Bilder und Geschichten. Regensburg 1994
Vierzig Jahre Akzente. Sonderheft. Hg. München 1994

Auszeichnungen

1960 Ehrengabe Literatur des Kulturkreises im BDI
1966 Kunstpreis Berlin, Fontane-Preis
1974 Kulturpreis der Stadt Sulzbach-Rosenberg
1975 Johann-Heinrich-Merck-Preis
1991 Ehrenbürger der Stadt Sulzbach-Rosenberg
1993 Horst-Bienek-Preis für Lyrik, München
1993 Rahel-Varnhagen-von-Ense-Medaille
1993 Ehrenmitglied der Technischen Universität Berlin
1994 Ernst-Reuter-Plakette, Berlin
1994 Nordgaupreis des Oberpfälzer Kulturbundes
1997 Friedrich-Baur-Preis für Literatur
1999 Ehrenvorsitzender des Literarischen Colloquiums Berlin