Literatur – Mitglieder

Heimito von Doderer

Schriftsteller

Am 5. September 1896 in Weidlingen bei Wien geboren,
gestorben am 23. Dezember 1966.
Von 1956 bis 1966 Außerordentliches Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Literatur.

Biographie

Kindheit in der Nähe von Wien in Weidlingau, 1914 Abitur, anschließend Studium der Rechtswissenschaften in Wien.
1915 einjähriger Kriegsfreiwilliger, gerät 1916 als Infanterist in russische Kriegsgefangenschaft, es folgt Gefangenschaft in einem Lager in Sibirien.
Beschluss, Schriftsteller zu werden und erste literarische Texte.
1918 Entlassung nach Friedensvertrag von Brest-Litowsk, 1920 Rückkehr nach Wien.
Wiederaufnahme des Studiums und Wechsel zu Geschichte und Psychologie.
1923 erste Publikation lyrischer Arbeit.
1925 Promotion im Fach Geschichte, Arbeit als Feuilletonautor für Tageszeitungen und Magazine.
1936 Übersiedlung nach Deutschland, nach anfänglicher Sympathie zunehmende Distanzierung vom Nationalsozialismus.
1938 Rückkehr nach Wien.
1940 Übertritt zum Katholizismus.
Einzug zur Wehrmacht, Befreiung vom Kriegsdienst nach Erkrankung.
1946 Rückkehr nach Wien.
Studium am Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Beschäftigung mit den Karolingern und Merowingern.
1950er Jahre zunehmende Bekanntheit in Österreich und intensivste literarische Schaffensphase.

Werk

Das Geheimnis des Reichs, Roman, Wien 1930
Der Fall Gütersloh. Ein Schicksal und seine Deutung, Wien 1930
Ein Mord, den jeder begeht, Roman, München 1938
Ein Umweg, Roman, München 1940
Die erleuchteten Fenster oder Die Menschwerdung des Amtsrates Julius Zihal, Roman, München 1950
Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre, Roman, München 1951
Das letzte Abenteuer, Erzählung, Stuttgart 1953
Die Dämonen. Nach der Chronik des Sektionsrates Geyrenhoff, Roman, München 1956
Ein Weg im Dunkeln, Geschichte, München 1957
Grundlagen und Funktion des Romans, Nürnberg 1959
Die Merowinger oder Die totale Familie, München 1962
Roman No. 7/I. Die Wasserfälle von Slunj, München 1963
Tangenten. Tagebuch eines Schriftstellers 1940-1950, München 1964
Unter schwarzen Sternen, Erzählungen, München 1966
Meine neunzehn Lebensläufe und neun andere Geschichten, München 1966

Auszeichnungen

1954 Literaturpreis für Epik vom Kulturkreis der Deutschen Wirtschaft im BDI
1957 Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur
1961 Literaturpreis der Stadt Wien
1966 Wilhelm-Raabe-Preis