Bildende Kunst – Mitglieder

Gerhard von Kügelgen

Maler

Am 6. Februar 1772 in Bacharach geboren,
gestorben am 27. März 1820.
Von 1804 bis 1820 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin.

Biographie

Gerhard von Kügelgen sen. in Dresden. Zwillingsbruder von Carl, geboren den 6. Januar 1772 zu Bacharach am Rhein, wurde ermordet den 27. März 1820 zwischen dem Chaussee Hause u. dem Marcalinischen Fursthause (?) auf dem Rückwege nach Dresden, von seinem bei Loschwitz befindlichen Weinberge. (...) Der Bösewicht welcher sein Leben durch deinen Hamerschlag endigte, war ein Canonier Nahmens Kalkofen er wurde durch einen Juden Hirsch entdekt an welchen er die Uhr des K. verkaufen wollte. Gerhard lernte die Historienmalerei bei Jannarius Zick in Coblenz u. nachher bei dem Histor. u. Portrait Maler Fesel aus Würzburg da er un sein Bruder Carl keine fernere Unterstützung von Haus erhalten konten, beschlossen sie sich an den Churfürsten von Cöln, Maximilian, Erzhrg von Oestreich, zu wenden. Erhard malte zu diesem Behufe sein eigens Bildnis mit einem Blatte in der Hand, auf welche ein beflügelter Genius, mit Palette u. Pinsel zu einer auf Wolken schwebenden Minerva emporstrebt, von einer Bettlerin in Lumpen aber, der Armuth, an einer Kette zurückgehalten wird. Carl malte die Stadt u. Gegend von Würzburg. Der Kamerpräsident Freyherr v. Spiegel zum Diesenberg bahnte ihnen den Weg zum Churfürsten, der ihnen die Zusicherung gab, daß sie eine Reisepension von 200 Dukaten jährlich, drei Jahre lang in Rom beziehen sollten. Den 4. Mai 1791 traten sie ihre Reise nach Rom an. Der französische Revolutionskrieg hemte jedoch bald die Verbindung Roms mit den Rheinländern; u. es konte den Brüdern kein Geld überschickt werden. Gerhard reisete daher 14. Febr. 1793 mit einem jungen Liefländer, der sein Freund war, von Rom zu Fuße nach München um sich seinen Unterhalt durch Portraitmalen zu verschaffen. Hier fand er bei seiner Ankunft Briefe von seinem Bruder Carl aus Rom, der ihm meldete daß er mehrere seiner Bilder an den Lord Bristol verkauft u. (...) mehre Bestellung erhalten habe, auch waren Gelder aus Deutschland u. die Pension angekommen. Gerhard zog es vor, stat nun nach Italien zurückzugehen sein Bruder in München zu erwarten u. die Gallerie zu seinem Studium zu benutzen. Der Lord Bristol, welcher ihn in München kennen lernte, kaufte mehrere seiner Bilder u. bot ihm 100 Dukaten auf unbestimmte Zeit zur Verlängerung seines Reiseplans an. Obgleich zur Fortsetzung seines Studiums dies Anerbieten sehr annehmbar war, so zo er es doch vor seinem liefländischen Freunde, der im Augenblicke der Noth sein Reisegeld mit ihm getheilt, in seine Heimath zu begleiten. Im Sept. 1795 kamen beide Freunde in Riga an. Gerhard wurde sehr freundschaftlich aufgenommen, er lud seinen Bruder Carl ein, ebenfalls nach Riga zu kommen der, nachdem er die Aufträge des Lord Bristol beendigt hatte, ebenfalls dahin reisete. Nach einem Aufenthalte von mehreren Jahren gingen sie 1799 nach Petersburg. Im Jahre 1803 machte Carl eine Reise nach der Crim u. Gerhard besuchte unter dessen seine in Coblenz noch lebende Mutter, u. ging dan nach Paris, um die dort aufgehäuften Kunstschätze zu sehen, davon das schätzenswertheste aus allen Länern, vereint sich befand. Dan ging er nach Dresden u. ließ sich dort häuslich nieder, im Mai 1805, u. wurde als Professor bei der Akad. daselbst angestellt.
(Auszug aus der Matrikel der Akademie der Künste)