Bildende Kunst – Mitglieder

Friedrich Becherer

Architekt, Oberbaurat

Am 20. September 1746 in Spandau geboren,
gestorben am 6. Dezember 1823.
Von 1788 bis 1823 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin.
Leiter der Unterrichtsabteilung für Bauhandwerk an der Preußischen Akademie der Künste.

Biographie

Friedrich Becherer gestorben 1823 den 6. December zu Berlin. Er ist geboren zu Spandow den 20. September 1746, ging 1757 mit seinen Eltern nach Potsdam, wo er den Unterricht von Büring, Hildebrand, Manger u. v. Gontard genoß. Er führte 1776 beim Baukomptore (?) verschiedene öffentliche Gebäude (als das große Waisenhaus) auf. In Berlin führte er unter Gontard die Spittel u. Königsbrücke u. für Unger den Bau des Kadettenhauses. Bauinspektor wurde er 1778. Die Baugewerbeschule stand unter seiner Leitung. - (II. Notiz) Geheimer Kriegs u. Geheim. Ober=Baurath. Ihm kam seiner angeborenen Neigung nach der Unterricht des in Spandau angestellten Ingenieur=Lieutenants Materne zu statten. Nach dem siebenjährigen Kriege kam er mit seinen Eltern nach Potsdam. Hier erlernte er beim großen Palaisbau förmlich das Mauerhandwerk. Bald darauf wurde er unter dem Landbaumeister (?) Bühring als Baucondukteuer angestellt. (...) Nach einigen Jahren wurde er ganz frei, leitete viele Bauten unter Oberaufsicht des Major von Gontard, wurde mit dem Bauinspektor Unter nach Berlin versetzt um den Cadettenhof zu bauen, wo ihm der Chef, General Buddenbrock, eine Wohnung anwies. Hier hatte er schon (... Schüler) die nachmals gute Baumeister wurden u. wovon er einige aus eigenen Mitteln unterstützte. Unter den vielen Bauten die er unter Gontard leitete, befand sich auch der französische Thurm auf dem Gens-d'armen Markt zu Berlin, der unversehrt stehen blieb, während der ebenfalls in Bau begriffene benachbarte deutsche Thurm einstürzte. Viele große Kasernen, Magazine, Kawallerieställe u. Privathäuser sind ganz von ihm, so auch das Börsenhaus im Lustgarten zu Berlin, gebaut. Im Jahre 1797 war er Beisitzer derjenigen Comission, welche die Bauakademie organisierte. Unter der Ober=Baudirektion des Geh. Rath Langhans u. nach dessen Tode, wo er selbst dies Amt bekleidete, war seine Ordnungsliebe, einsichtsvolle Rechnungsführung seinen Untergebenen ein Muster. Im Jahre 1816 erhielt er bei der Feier seines Amts=Jubiläums den rothen Adlerorden dritter Klasse. Er leitete eine der Unterrichtsabteilungen der Akademie, nähmlich der Bauhandwerker.
(Auszug aus der Matrikel der Akademie der Künste)