Darstellende Kunst – Mitglieder

Ivan Nagel

Intendant, Schriftsteller

Am 28. Juni 1931 in Budapest geboren,
gestorben am 10. April 2012.
Von 1992 bis 1993 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Darstellende Kunst.
Von 1993 bis 2012 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Darstellende Kunst.

Biographie

1950 Abitur in Zürich.
Studium der Germanistik in Paris und Heidelberg, ab 1954 Philosophie und Soziologie bei Theodor W. Adorno in Frankfurt/Main.
1953 Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Noch während des Studiums Veröffentlichungen erster Aufsätze und Essays in Die Neue Rundschau und Merkur.
Ab 1958 Theaterkritiker für die Deutsche Zeitung (Stuttgart/Köln).
Ab 1962 Chefdramaturg an den Münchner Kammerspielen unter Hans Schweikart, dann August Everding.
Zusammenarbeit mit Fritz Kortner, Berufung von Peter Stein an das Theater.
1969-1971 Theater- und Musikkritiker der Süddeutschen Zeitung.
1970-1979 Präsident der Sektion Bundesrepublik Deutschland des Internationalen Theaterinstituts (ITI), 1977-1980 Präsident des ITI.
1971 Berufung zum Intendanten des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg und von 1972-1979 dessen Leiter.
Ab 1975 Prägung des Hamburger Theaters durch enge Zusammenarbeit mit Peter Zadek.
Im Sommer 1979 Organisation des Festivals Theater der Nationen.
1981 Gründung der Festspiele Theater der Welt, dann Kulturkorrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in New York.
Für das Forschungsjahr 1983/84 Berufung als Fellow an das Wissenschaftskolleg zu Berlin.
1985-1988 Leiter des Württembergischen Staatsschauspiels.
1988/89 erneut Fellow des Wissenschaftskollegs mit einem Arbeitsvorhaben über die Französische Revolution und die Bildenden Künste.
1989-1996 Professur für Ästhetik und Geschichte der Darstellenden Künste an der Berliner Hochschule der Künste.
1994 Initiator des Rats für die Künste in Berlin.
1998 Schauspielchef der Salzburger Festspiele.

Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, der Freien Akademie, Mannheim, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, Frankfurt/Main. Ehrenmitglied des Internationalen Theaterinstituts.

Werk

Veröffentlichungen:
Ivan Nagel, Autonomie und Gnade. Über Mozarts Opern, München 1985.
Ivan Nagel, Gedankengänge als Lebensläufe. Versuche über das 18. Jahrhundert, München 1987.
Ivan Nagel, Kortner, Zadek, Stein, München 1989
Ivan Nagel, Gutachten über die Berliner Theater nach der deutschen Wiedervereinigung im Auftrag des Berliner Senats, Jan./April 1990
Ivan Nagel, Johann Heinrich Dannecke. Ariadne auf dem Panther. Zur Lage der Frau um 1800, Frankfurt am Main 1993.
Ivan Nagel u. Benjamin Henrichs, Liebe! Liebe! Liebe! Ist die Seele des Genies. Vier Regisseure des Welttheaters: Bondy, Castorf, Sellars, Wilson, München 1996.
Ivan Nagel, Der Künstler als Kuppler - Goyas nackte und bekleidete Maja, München 1997.
Ivan Nagel, Streitschriften – Politik, Kulturpolitik, Theaterpolitik 1957-2001, Berlin 2001.
Ivan Nagel, Das Falschwörterbuch. Krieg und Lüge am Jahrhundertbeginn, Berlin 2004.
Ivan Nagel, Drama und Theater. Von Shakespeare bis Jelinek, München u. Wien 2006.
Ivan Nagel, Gemälde und Drama. Giotto, Masaccio, Leonardo, Frankfurt am Main 2009.
Ivan Nagel, Schriften zum Drama, Frankfurt am Main 2011.
Ivan Nagel, Schriften zum Theater, Frankfurt am Main 2011.
Ivan Nagel, Schriften zur Kunst. Goya, Dannecker, Frankfurt am Main 2011.

Auszeichnungen

1988 Johann-Heinrich-Merck-Preis
1999 Fritz-Kortner-Preis
2000 Moses-Mendelssohn-Preis
2003 Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
2003 Ernst-Bloch-Preis
2005 Heinrich-Mann-Preis
2008 Ehrendoktor der Universität Lüneburg
2011 Hermann-Sinsheimer-Preis der Stadt Freinsheim