Musik – Mitglieder

Karl Amadeus Hartmann

Komponist

Am 2. August 1905 in München geboren,
gestorben am 5. Dezember 1963 in München.
Von 1955 bis 1963 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Musik.

hartmann-gesellschaft.de

Biographie

Ab 1919 Lehrerausbildung in Pasing, Abbruch nach drei Jahren.
1924-1929 Studium an der Staatlichen Akademie der Tonkunst in München bei Joseph Haas (Posaune und Komposition).
Ab 1928 Vorstellung erster Werke im Rahmen des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper und in Konzerten der "Juryfreien".
Begegnung mit Hermann Scherchen.
1933 Rückzug nach Kempfenhausen am Starnberger See, innere Emigration und Boykott des NS-Regimes, Komposition des Orchesterwerks "Miserae", gewidmet seinen verfolgten und ermordeten Freunden.
1945 Berufung zum Dramaturgen der bayerischen Staatstheater.
Überarbeitung seiner während des Nationalsozialismus komponierten und während der Zeit nicht veröffentlichten Werke, Tilgung der meisten politischen Bezüge.
Mit Unterstützung der Alliierten und des nach 1945 gegründeten Bayerischen Rundfunks Gründung der Münchner Konzertreihe "Musica Viva" für die Aufführung avantgardistischer Musik.

Werk

Opern:
1929/30 Wachsfigurenkabinett, 5 kleine Opern
1934-36 Des Simplicius Simplicissimus Jugend. Bilder einer Entwicklung aus dem deutschen Schicksal (Andere Fassung: Simplicius Simplicissimus. Drei Szenen aus seiner Jugend, 1934/35; revidiert 1956/57)

Vokalwerke:
1933 Kantate für 6stimmigen Männerchor a cappella
1961 Ghetto, Beitrag zum Gemeinschaftswerk "Jüdische Chronik" (mit Paul Dessau, Boris Blacher, Rudolf Wagner-Régeny, Hans Werner Henze) für Alt, Bariton, Kammerchor, 2 Sprecher und kleines Orchester

Orchesterwerke:
1931 Burleske Musik für Bläser, Schlagzeug und Klavier
1931/32 Kleines Konzert für Streichquartett und Schlagzeug
1932 Lied für Trompete und Bläserensemble
1933 Concertino für Trompete mit 7 Soloinstrumenten
1933/34 Miserae. Sinfonische Dichtung für Orchester
1930/35 Kammerkonzert für Klarinette, Streichquartett und Streichorchester
1935/36 (revidiert 1954/55) 1. Symphonie. Versuch eines Requiems (siehe unter Vokalkompositionen)
1937/38 L'Œuvre. Symphonie für Orchester
1939 (revidiert 1959) Concerto funèbre für Violine und Streichorchester 1942 (revidiert 1947) Symphonische Ouvertüre
1940/43 Sinfonia tragica für Orchester
1941/43 Symphonische Hymnen für großes Orchester
1944/45 Klagegesang für großes Orchester
1946 Adagio (2. Symphonie) für großes Orchester
1948/49 3. Symphonie für großes Orchester
1948 4. Symphonie für Streichorchester
1950 Symphonie concertante (Symphonie Nr. 5) für Orchester
1951/53 6. Symphonie für großes Orchester
1953 Konzert für Klavier, Bläser und Schlagzeug. Erweiterte Neufassung: Konzert (1954/56) für Bratsche und Klavier begleitet von Bläsern und Schlagzeug
1958 7. Symphonie für großes Orchester
1960/62 8. Symphonie für großes Orchester

Kammermusik:
1928 Jazz-Toccata und -Fuge für Klavier
1931 Sonatine für Klavier
1931 Tanz-Suite für Klarinette, Englischhorn, Fagott, Trompete und Posaune
1933 1. Streichquartett ("Carillon")
27. April 1945 Sonate für Klavier
1945/46 2. Streichquartett

Publikation:
Kleine Schriften. Mainz 1965

Auszeichnungen

1949 Musikpreis der Stadt München
1950 Kunstpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München
1954 Arnold-Schönberg-Medaille der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM)
1957 Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen
1959 Bayerischer Verdienstorden
1961 Ludwig-Spohr-Preis der Stadt Braunschweig
1961 Berliner Kunstpreis
1961 Schwabinger Kunstpreis
1962 Ehrendoktorwürde des Spokane Conservatory, Washington