Musik – Mitglieder

Hanns Eisler

Komponist

Am 6. Juli 1898 in Leipzig geboren,
gestorben am 6. September 1962 in Berlin.
Von 1950 bis 1962 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (Ost), Sektion Musik.
Von 1958 bis 1961 Sekretär der Sektion Musik der Akademie der Künste, Berlin (Ost).

Biographie

Kindheit in Leipzig als Sohn des österreichischen Philosophen Rudolf Eisler.
1901 Umzug der Familie nach Wien.
Erster Kompositionen im Alter von zehn Jahren.
Einberufung in ein ungarisches Infanterieregiment.
1918 Rückkehr nach Wien.
Umzug in die Militärbaracken nach Grinzing, zusammen mit Béla Illés und Georg Lukács.
1919 Studium der Komposition am Neuen Wiener Konservatorium,
Kontrapunktklasse von Professor Karl Weigl.
Auf Vermittlung von Joseph Trauneck Privatschüler von Arnold Schönberg, wegen seines Talents honorarfrei.
Auf Vermittlung von Schönberg Arbeit beim Musikverlag Universal Edition als Notenkorrektor.
Leitung zweier Wiener Arbeiterchöre.
1920/21 Assistent Schönbergs in den Niederlanden für Kompositionskurse und Konzerte im Amsterdamer Concertgebouw.
Rückreise über Berlin und erste Begegnung mit Bertolt Brecht.
1921 Lehrtätigkeit im Wiener Verein für volkstümliche Musikpflege.
1924 Veröffentlichung des ersten Werks in Zwölftontechnik, Opus 5, Palmström,
erste Aufführung in Wien.
1925 Umzug nach Berlin.
Bruch mit Schönberg.
Ab 1927 Hinwendung zur Agitpropbewegung, Kompositionen fürs Theater und Engagement in der Sängerbewegung nach Vorbild der sowjetischen Laienspiel- und Sprechchorgruppen, erste Vertonung von Brecht-Gedichten.
1930 Reise nach Moskau als Delegierter der kommunistischen Interessensgemeinschaft für Arbeiterkultur.
Großer Erfolg mit der Komposition "Die Maßnahme" (nach Brecht) für Arbeiterchor.
Exil in Österreich, Frankreich, Spanien, den USA.
Professuren an den Universitäten von New York und Los Angeles.
Arbeit an Musik für Spielfilme, Dokumentationen in Hollywood,
Entstehung des Hollywooder Liederbuchs.
Kontakt bzw. Freundschaft zu Künstlern und Wissenschaftlern wie Theodor Adorno, Fritz Kortner, Peter Lorre, Oskar Homolka, Bertolt Brecht, Helene Weigel, Lion Feuchtwanger und Charles Chaplin.
Beschattung durch den FBI, Verhöre durch das Un-American Activities Committee, Verfahren wegen angeblicher Mitgliedschaft in der KPD.
1948 Rückkehr nach Wien.
Ab 1949 in Ost-Berlin.
Seit Ende 1949 tätig im Vorbereitenden Ausschuss der Deutschen Akademie der Künste und Wahl zum Ordentlichen Mitglied sowie Mitbegründer der Sektion Musik.
Leiter der Meisterklasse für Komposition an der Akademie der Künste.
1950 Gründungsmitglied und Professor an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" (Zusatz ab 1964).
Komponist der Nationalhymne der DDR (Text J. R. Becher).
1962 Gründung und erster Präsident des Musikrats der DDR.

Werk

Chorwerke:
1928 Vier Stücke nach eigenen Texten, op. 13
1928 Zwei Männerchöre: Bauernrevolution, op. 14, Nr. 1
1928 Zwei Männerchöre: Kurze Anfrage - Lied der Arbeitslosen, op. 14, Nr. 2
1928 Auf den Straßen zu singen, op. 15
1930 Zwei Stücke für gemischten Chor: Über das Töten, op. 21, Nr. 2

Filmmusik:
1929 Vierzehn Arten den Regen zu beschreiben, op. 70
1931 Das Lied vom Leben
1931 Niemandsland
1932 Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt?
1933 Dans les rues
1934 Nieuwe Gronden / Neue Erde
1934 Le grand jeu / Eines Nachts in Marokko
1935 Abdul Hamid
1939 The 400 Million
1939 Pete Roleum and his Cousins
1939 The Living Land
1940 White Flood
1941 The Forgotten Village
1941/42 The Grapes of Wrath / Früchte des Zorns
1943 Hangmen Also Die / Henker sterben auch
1944 None but the Lonely Heart
1945 Jealousy
1945 The Spanish Main / Die Seeteufel von Cartagena
1947 The Woman on the Beach
1947 The Circus / Zirkus
1948 Krizovka trojka / Treff As / Kreuz drei
1949 Unser täglich Brot
1950 Der Rat der Götter
1951 Wilhelm Pieck - Das Leben unseres Präsidenten
1952 Frauenschicksale
1954 Bel Ami
1955 Herr Puntila und sein Knecht Matti
1956 Nuit et brouillard / Nacht und Nebel
1960 La rabouilleuse / Trübe Wasser
1962 Esther

Kantaten:
Tagebuch des Hanns Eisler, op. 9
Tempo der Zeit, op. 16
Die Mutter, op. 25
Kantate auf den Tod eines Genossen, op. 64

Klaviersonaten:
Klaviersonate Nr. 1, op. 1
Klaviersonate Nr. 2, op. 6

Lieder:
Kompositionen zu Gedichten von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Hölderlin, Bertolt Brecht, Kurt Tucholsky und anderen
Sechs Lieder für Gesang und Klavier, op. 2
Drei Männerchöre nach Worten von Heinrich Heine
Zeitungsausschnitte, op. 11
Männerchor, op. 35
Bankenlied, op. 48,1
Gegen den Krieg, op. 55
Der Kirschdieb
Die haltbare Graugans
Der Pflaumenbaum
Sonett über Goethes Gedicht "Der Gott und die Bajadere"
Sonett über Schillers Gedicht "Die Bürgschaft"

Melodram:
Palmström, op. 5

Suiten:
Suite für Orchester Nr. 1, op. 23
Suite für Orchester Nr. 2, op. 24
Suite für Orchester Nr. 3, op. 26
Suite für Orchester Nr. 4, op. 30
Suite für Orchester Nr. 5, op. 34
Suite für Orchester Nr. 6, op. 40
Suite für Septett Nr. 1, op. 92A

Symphonien:
Kleine Symphonie, op. 20
Kleine Symphonie, op. 29
Deutsche Symphonie, op. 50
Kammer-Sinfonie, op. 69

Auszeichnungen

1950 Nationalpreis erster Klasse (erstmals vergeben)
1956 Prix Jean Vigo