Bildende Kunst – Mitglieder

Johan Christoph Kimpfel

Maler

Am 15. Oktober 1750 in Neiße geboren,
gestorben am 21. Juni 1805.
Von 1791 bis 1805 Außerordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin.

Biographie

Johan Christoph Kimpfel geboren den 15. Octob. 1750 zu Neisse in Schlesien lernte daselbst bei einem Anstreicher der ihn nicht allein Farben reiben, sondern auch die niedrigsten Handarbeiten verrichten ließ. In den Kirchen u. Klöstern, für welche sein Lehrherr die Anstreichereien besorgte, fand der Lehrling in den Bildern welche ihn mächtig anzogen, so viel Stoff u. Unterhaltung für seine lebhafte Phantasie, daß er, in dem Anschauen derselben vertieft, selten die ihm aufgetragenen Arbeiten fertig hatte, sich darüber die Unzufriedenheit des Meisters u. sogar oft thüchtige Ohrfeigen u. Schläge zuzog. Die Bücher u. Kupferstiche welche ihm die Mönche zeigten, sowie die Bilder von Willmans im Kloster zu Grüssau u. anderen Kirchen erweckten den Wunsch in ihm auch dergleichen zu machen, doch begnügte er sich nur mit dem Anschauen derselben, den zum copiren war er auch durch Zwangsmittel nicht zu bringen. Der Minister Graf v. Hoym, auf dessen Gütern er mit seinem Herren arbeitete entdeckte bald daß der junge Kimpfel zu gut für einen Anstreicher un wohl etwas besseres aus ihm werden könnte wen er Gelegenheit hätte seine Talente zu entwickeln. Hoym nahm ihm deswegen mit nach Breslau wo er u. der Bischof daselbst ihn unterstüzten. Der nachmalge Geh. Ob. Baurath Langhans (Carl Gotthard) welcher von seiner Reise aus Italien zurückgekehrt, seine Vaterstadt Landshut und auch Breslau besuchte, lernte ihn als einen sehr brauchbaren Künstler kennen, nahm ihn mit nach Berlin, wo er durch ihn in den königlichen Schlössern zu Berlin, Potsdam und Charlottenburg hinreichende Beschäftigung erhielt. Er starb ob er gleich viel Geld verdient hatte in ärmlichen Umständen zu Charlottenburg den 21. Juni 1805, woselbst er den den 23. gegn Abend auf dem dortigen Kirchhofe begraben wurde, ob er gleich katholischer Religion war. II. Notiz: starb den 21. Juni 1805 in Charlottenburg und lebte einige 50 Jahr. Er besaß das besondere Talent, Personen, welche er gesehen u. das lächerliche oder charakteristische von ihnen wieder zu geben. Der damalige schwedische Gesandte liebte diese carricaturen u. gab ihm für jede Figur die er ihm brachte 4 rth. ebenso hielt er es mit größeren Compositionen, wo er für jede Figur seine 4 rth. erhielt. Er malte mehrentheils in Leimfarben, zeichnete viel für Buchhändler. Den Vorhang im Theater zu Charlottenburg malte er 1791. In demselben Jahre malte er mehrere Plafonds im Königl. Schlosse zu Berlin u. im Schlosse am heiligen See bei Potsdam, in fresko, auch der Plafond im königl. Opernhause ist von ihm gemalt.
(Auszug aus der Matrikel der Akademie der Künste)