Ehrenmitglieder

Gottlieb Daniel Friedrich Berger

Kupferstecher

Am 25. Oktober 1744 in Berlin geboren,
gestorben am 17. November 1824.
Von 1778 bis 1824 Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin.
Rektor, Vizedirektor der Preußischen Akademie der Künste.

Biographie

Daniel Berger geboren zu Berlin den 25. Octob. 1744 kam 1757 in die Akademie, so nannte man die Zeichenanstalt, welche Le Sueur in seinem Hause, während dem siebenjährigen Kriege, zum Theil auf eigene Kosten unterhielt. Die Flammen hatten das Akademie Gebäude u. alle darin befindlichen Kunstschätze verzehrt; die Einkünfte der Akademie waren bis auf 200 Rtlr. geschmolzen zu denen Le Sueur noch 40 Rtlr. zur Anschaffung des Unentbehrlichsten gab; das Lehrerpersonal bestand nur noch aus einem Professor der Malerei, der Mathematik u. den Zeichenschullehrern, und die ganze Anstalt war ihrem Verfalle nahe, als Berger seine künstlerische Laufbahn begann. Sein Vater Friedr. Gottlieb der mehrentheils Schrift u. Karten stach, hielt ihn zu eben diesem Zweige der Kunst an, dabei studirte er unter Le Sueur's Leitung, auf dessen Empfehlung er mehrere anatomische Blätter für den Professor Meckel stach. I. Jahre 1765 stach er mehrere Platten in rothstein (?) Manier nach Le Sueurs Zeichnungen, die in der Folge zu dem Elementarwerke, welches die Akademie herausgab, benutzt wurden. Er wurde 1774 zu dem Hofkupferstecher Georg Friedr. Schmidt zu seiner Ausbildung in die Lehre gegeben, genoß aber den Unterricht dieses Künstlers nur acht Monate lang da derselbe schon 1775 starb. Sich nun wieder auf sich selbst beschränkt u. ohne weitere Anweisung suchte er durch Anschauung der ansehnlichen Kupferstichsammlungen des Hofrath Triebel u. Geheim Rath Cesar, seine Kenntnisse zu erweitern. Chodowiecky, Rode, Meil, Frisch, Glume, Berger u. andere Künstler, so auch Kunstsammler u. Liebhaber gingen alle Sonntage nach dem Gottesdienste zum Maler Falbe um sich über Kunstgegenstände zu unterhalten, die Künstler brachten in die Versammlung selbst verfertigte Zeichnungen, Kupferstiche u. Gemälde mit, worüber ein jeder sein Urteil fällen durfte u. die theilnehmenden Kunstfreunde zeigten, auf Auktionen erstandene Kunstgegenstände vor, die ebenfalls beurteilt wurden u. Stoff zu gegenseitiger Belehrung gaben. Das war aber auch alles was sich zur Ausbildung eines Künstlers darbot, denn die Kunstsammlungen der Akademie waren nicht mehr vorhanden und die königl. Kunstschätze waren den Künstlern noch nicht so zugängig als nach dem Ableben Friedrich II., der erst 1786 am Ende seiner ruhmvollen Regierung den Minister v. Heinitz befehligte, die Akademie wieder zu organisieren. Berger hat mehrere Schüler gebildet, von denen Fr. Bolt, Sam. Ringek, Buchhorn u. sein Sohn Ferdinand (geb. 19. Januar 1783) die vorzüglichsten sind. Zwei recht hoffnungsvolle Schüler rafte der Tod in der Blüthe ihrer Jahre dahin, nämlich: Joh. Fried. Daniel Arnold geb. zu Berlin 4. März 1780, + 30. Mai 1809 u. Carl Ludw. Peschke geb. 5. Jan. 1783, + 3. Decb. 1808. Er starb den 17. November 1824. Auf seinen Vorschlag wurde 1775 auf der Akademie zum erstenmal wieder nach dem lebendigen Modell gezeichnet, da aber kein Fond dazu vorhanden war mußten die Theilnehmer die dadurch verursachten Kosten decken. Es giebt einen Catalog seiner bis 1792 gelieferten Werke welcher 825 Nummern zählet von v. Oesfeld herausgegeben. bei Roht in Leipzig, ein Nachtrag dazu ist nicht erschienen. Leipzig 1792. Mit dem Brustbilde des Künstlers.
(Auszug aus der Matrikel der Akademie der Künste)