Bildende Kunst – Mitglieder

Sebastian Carl Christoph Reinhardt

Landschaftsmaler

Am 13. Dezember 1738 in Ortenburg geboren,
gestorben am 30. Mai 1827.
Von 1788 bis 1827 Außerordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin.

Biographie

Sebastian Carl Christoph Reinhardt geboren zu Ortenburg in Bayern den 13. December 1738 wo sein Vater Prediger war, der in der Folge nach Regensburg berufen wurde. In Regensburg erwarb er sich die nöthigen Schulkenntnisse, begab sich dan auf Empfehlung des Braunschweigschen Gesandten von Kniestädt nach Braunschweig um daselbst auf dem Carolinum unter Aufsicht des Professor Eding sich der Kunst zu widmen, benutzte die Gallerie zu Salzthalen zu seinem Studium u. setzte unter Leitung des Gallerie Direktor Busch zwei Jahre lang seine Studien fort. Eine Krankheit desselben veranlaßte ihn über Hamburg nach Amsterdam zu gehen um sich dort zu vervollkommnen, aber Krankheit u. ökonomische Verhältnisse nöthigten ihn nach Hamburg zurückzureisen, wo er seine landschaftlichen Arbeiten in Auktionen versteigern ließ. Er machte dan eine Reise nach dem Harz, lernte dort den Hofmaler Lafontaine kenen der ihm Anleitung zum miniaturmalen gab. Zu seinem Broderwerb übte er diesen Zweig der Kunst in Hamburg, Frankfurth a/M. Braunschweig, Leipzig und Dresden, besuchte in Dresden fleißig die Gallerie ging dan nach Berlin wo ihm der Antrag gemacht wurde nach Rußland zu gehen, zog es aber vor in Berlin zu bleiben, da ihm der Kunsthändler Pascal mehrere Arbeiten übertrug. Er malte für ihn die schönsten Gegenden Potsdam's die der Professor Zing in Kupfer stach. Der Minister von Heinitz dem diese Arbeiten gefielen, veranlaßte das er 1788 zum außerordentlichen Mitgliede der Akademie ernant wurde. Vom Minister aufgefordert und von mehreren Mitgliedern der Akad. ging er 1789 nach Schlesien um die schönsten Gegenden des Gebirges zu malen, wählte Hirschberg zu seinem Aufenthalt u. machte von da aus Reisen in das Gebürge und der Gegend umher. Er erhielt eine kleine Pension und war verpflichtet dafür jährlich zwei Bilder schlesischer Gegenden an die Akademie zu schicken, die letzten von ihm eingesandten Bilder sind im Jahre 1824 verfertiget. Er bedauert in einem Schreiben vom 16. Januar 1827 daß er seines hohen Alters wegen u. seit dem schlagartigen Anfall, der ihn 1824 betoffen, so ganz unthätig für die Kunst sein muß, 'mein einziger Trost, schreibt er, ist jedoch die Hoffnung, daß mich ein höheres Wesen nun wohl bald in eine Landschaft versetzen wird, wo mein Geist, befreit von dem mich jetzt drückenden körperlichen Leiden, noch herrlichere Ansichten u. Aussichten finden wird.' - Im December 1823 wurden 57 Bilder, welche die Akademie von seiner Hand besaß, sämtlich schlesische Gegenden, an das Hofmarschallamt abgeliefert, u. auf Befehl des Königs zwei Zimmer des alten Schlosses zu Berlin, damit ausgezieret. Daniel Berger hat 14 schlesische Gegenden nach Reinhardt in Kupfer geätzt, die nach den Originalen ausgealt wurden. Auch der Graf Hochberg besitzt eine Suite schlesischer Gegenden von ihm, womit er ein ganzes Zimmer in seinem Schlosse Fürstenstein, decorirt hat. Er starb zu Hirschberg den 30. Mai 1827.
(Auszug aus der Matrikel der Akademie der Künste)