Filme- und Theatermacher, Literaten und bildende Künstler haben der Revolte in der arabischen Welt ein Gesicht gegeben. Kunst und Kultur werden zu Mitteln des Protests, der Dokumentation und der Reflexion. Dieser Band führt kontroverse Positionen von Damaskus bis Tunis zusammen, die Künstler kommen in Interviews zu Wort.


Brasilien hat über Jahrzehnte massiv in seine Kultur investiert, unter anderem in ein vorbildliches System von Kultursponsoring, das in Südamerika seinesgleichen sucht. Nun erntet das Land die Früchte dieser weitblickenden Politik in Form herausragender künstlerischer Leistungen, die weltweit Beachtung finden. Brasilianische Künstler und Intellektuelle setzen international neue Akzente und behandeln auf innovative Weise die eigenen großen Themen – Amazonien, Fußball und Karneval –, die mit dem größten tropischen Land der Erde untrennbar verbunden sind. Der Band stellt in Interviews und Essays ausgewählte Positionen der aktuellen Kunstszene vor.


Ausführliche Interviews mit ausgewählten Kulturschaffenden aus den Bereichen bildende Kunst, Film, Theater, Musik und Literatur vermitteln eine Vorstellung, was es heute heißt, in Russland künstlerisch tätig zu sein. Die Publikation beleuchtet, welchen gesellschaftlichen, beruflichen oder sozialen Zwängen russische Künstler ausgesetzt sind und in welcher Beziehung sie zum heimischen und zum westlichen „Markt“ stehen. Die große Offenheit und Authentizität der Gesprächsteilnehmer machen den Reiz dieses Bandes aus. Mit Beiträgen von Olga Sedakowa, Kirill Serebrennikow, Boris Chlebnikow, Wladimir Sorokin, Olga Tschernyschowa, Lew Rubinstein und vielen anderen. Leonid Bazhanow ist künstlerischer Leiter des National Centre for Contemporary Arts Moskau. Wolf Iro ist Leiter der kulturellen Programmarbeit des Goethe-Instituts Moskau.


Es genügt ein Gang durch die herausgeputzten Zentren großer Städte, ein Blick auf die allgegenwärtigen, durch und durch westlichen Konsumoberflächen oder eine Fahrt in die abgeschotteten Wohnviertel am Rande Warschaus, um zu sehen, dass die polnische Gesellschaft längst in Marktwirtschaft und Spätmoderne angekommen ist. Daneben existiert ein starkes Bewusstsein für die eigene Geschichte. In diesem Spannungsfeld zwischen radikaler Zeitgenossenschaft und Vergangenheitsbezug bewegt sich die polnische Kunst der Gegenwart. Kritische Äußerungen zur Lage der Nation, zu sozialer Ungleichheit, Konsumverhalten und zur Migrationspolitik kommen heute vorzugsweise aus dem Mund von Kulturschaffenden. Dieser Band stellt in Interviews und Essays Standpunkte von Künstlern, Verlegern, Kuratoren und Aktivisten unterschiedlicher Generationen aus Polen vor. Er fragt, wovon polnischer Rap erzählt und warum er der Lyrik den Rang abgelaufen hat; welche Konsequenzen die Privatisierung der Theaterlandschaft hat und wie man ein Underground-Magazin macht, wenn es keinen Untergrund mehr gibt. Mit Beiträgen von Artur Zmijewski, Miroslaw Balka, Krzysztof Warlikowski, Andrzej Wajda, Dorota Maslowska, Tomasz Stanko und vielen anderen.


Mit einer neuen Generation von zeitgenössischen Künstlern hat China seit den 1980er Jahren einen kulturellen Aufbruch mit weltweiter Resonanz erlebt. Leitmotiv dieser Auswahl von 37 Positionen ist aber weniger die Präsentation einer international agierenden Avantgarde, zu der bereits zahlreiche Publikationen erschienen sind. Es geht vielmehr um die Brüche zwischen einer national orientierten Kunstszene und der internationalen Wahrnehmung. Entstanden ist ein Buch, das sich nicht auf eine Leseart der chinesischen Gegenwartskunst reduzieren lässt und in der Künstlerauswahl sowohl die Ideen einer staatlichen Kulturpolitik reflektiert als auch die individuellen Positionen präsentiert, die sich den Herausforderungen der neuen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformationsprozesse stellen.


Zwanzig Jahre nach der Freilassung Nelson Mandelas steht auch der Gründungsmythos der "Rainbow Nation" auf dem Prüfstand. Wie sieht die Realität heute aus, da – allem utopischen Impetus zum Trotz – soziale Marginalisierung, Segregation und Parallelgesellschaften nach wie vor das Bild bestimmen? Dieser Band stellt Standpunkte von Künstlern, aber auch von Architekten und Verlegern aus Südafrika vor. Sie zeigen, wie sich politische Kunst in der Nach-Apartheid-Ära positioniert: Kann und darf man als Weißer traditionelle afrikanische Rituale als Theater aufführen? Was heißt es, Künstler, Muslim und Inder zu sein – und Südafrikaner? Kann ein nackter schwarzer Tänzer je mehr sein als ein Klischee?


Die Türkei steht zwischen Europa, der arabisch-islamischen Welt, zwischen Russland und Iran für eine islamische Moderne ebenso wie für eine neue, emanzipierte kulturpolitische Identität, die sich den Klischees der Vergangenheit verweigert. Nationalismus und Islam, traditionelle gesellschaftliche Strukturen, ethnische Vielfalt und geschlechtliche oder kulturelle Identität sind die Themen, mit denen sich bildende Künstler, Literaten, Filmemacher und Musiker auseinandersetzen. In Interviews, Porträts und Essays werden wichtige Protagonisten der aktuellen Kunstszene vorgestellt.