14.11.2016, 14 Uhr

Die Akademie der Künste trauert um Ilse Aichinger

Nach langer und schwerer Krankheit verstarb am 11. November 2016 in Wien die Schriftstellerin Ilse Aichinger.

Sie wurde am 1. November 1921 in Wien geboren. Schon 1956 wurde sie in die ein Jahr zuvor in West-Berlin neu konstituierte Akademie der Künste, Abteilung Dichtung (seit 1966 Abteilung Literatur), berufen.

Mit Ilse Aichinger geht eine der letzten großen österreichischen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts, eine Erzählerin und Poetin gleichermaßen, eine passionierte Kinogängerin, die in zahlreichen Erzählbänden und Hörspielen in minimalistisch verrätselter und doch analytischer Weise der Ordnung der Dinge auf den Grund ging, immer der Verdichtung auf der Spur. „Schreiben kann eine Form des Schweigens sein“ ist die immer wieder zitierte Aussage der entschiedenen Einzelgängerin, die für mehrere Generationen von Schriftstellern prägend war und deren „Größere Hoffnung“, ihr Roman über die Zeit des Exils und des Untertauchens während des Zweiten Weltkriegs nach wie vor als Standardwerk über die Zeit des Nationalsozialismus gilt.

Die Akademie gedenkt ihres Mitglieds.

Jeanine Meerapfel, Präsidentin der Akademie der Künste

Kathrin Röggla,  Vizepräsidentin der Akademie der Künste

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