10.1.2005

Architektur der Erinnerung

Vortrag Dani Karavan (Paris/Tel Aviv):

Das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma in Berlin-Mitte und andere Projekte

Dienstag, 11.01.2005, 20 Uhr, Eintritt frei
Vertretung des Saarlandes beim Bund,
In den Ministergärten 4, 10117 Berlin
Vortrag in englischer Sprache

Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und Akademie der Künste laden ein zum vierten Vortrag innerhalb der Vortragsreihe zur "Architektur der Erinnerung". Der international renommierte Künstler und Bildhauer Dani Karavan wird seine stark beachteten Entwürfe und Bauten für Gedenkstätten sowie seine vielfältigen künstlerischen Arbeiten für den urbanen Raum vorstellen. Dazu gehört auch der Entwurf für das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma südlich des Reichstagsgebäudes in Berlin. An Karavans Vortrag schließt ein Korreferat von Prof. Dr. Christoph Brockhaus aus Duisburg, der einer der besten Kenner des Werks von Dani Karavan ist und mehrere Ausstellungen von ihm kuratiert hat.

Der bislang noch nie öffentlich diskutierte Entwurf Karavans für das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma sieht ein kreisrundes steinernes Wasserbecken mit einem Durchmesser von ca. 30 m vor, in dessen Mitte sich ein schwarzer Stein befindet. Auf diesem Stein soll eine Rose liegen, die regelmäßig erneuert wird. Am Rand des Brunnens soll eine Inschrift angebracht werden, die auf einem Zitat von Alt-Bundespräsident Roman Herzog zum Mord an den Sinti und Roma basiert. Dazu soll ein "gleichmäßiger leicht schriller Klang einer Geige" zu hören sein.

Die Veranstalter wollen mit dieser Veranstaltung einen weiteren Blick auf die großartigen Beiträge eines der renommiertesten internationalen Künstlers zur Erinnerungskultur werfen. Zugleich soll der Vortrag dazu beitragen, daß in der festgefahrenen Diskussion über die Realisierung des Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma wieder die künstlerische Qualität von Karavans Entwurf in den Mittelpunkt der öffentlichen Debatte rückt.

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