BUCHPRÄSENTATION

EUROPA-ALMANACH

28.11.2005
Pariser Platz

Der „Europa-Almanach“ denkt Europa nicht als geographische, sondern als geistige, als kulturelle Größe. Am Ende eines einjährigen Dialogs der zehn neuen Mitgliedstaaten mit ihren „alt-europäischen“ deutschen Partnern wird resümiert: Wo steht Europa im Jahre 2004/2005? Was für einen Horizont brachten die zehn Neuen nach Europa?
Adolf Muschg stellt an die Neuen die Frage nach einem „nicht mehr blutigen, aber auch nicht ganz blutleeren“ europäischen „Wir-Gefühl“ – die Antwort ist ernüchternd: Europa sei im Moment nicht mehr als „Geschäft“, „Zweckdienlichkeit“. Es sollte aber mehr sein. Die beiden Kuratoren der großen Ost-Mitteleuropa-Schau „E.U.positive“ in der Akademie der Künste Matthias Flügge und Eckhardt Gillen beklagen eine „Mauer der Nicht-Wahrnehmung“. „Sattheit“ und „Lustlosigkeit“ in den alten EU-Ländern stehe im Wege eines engagierten Miteinanders, stellt Jan Sicha fest, während Kulturstaatsministerin Christina Weiss „emotionelle Bindekräfte“ fordert.
Die Herausgeber des Bandes, Hermann Rudolph und Zsuzsa Breier, sprechen mit Adolf Muschg über die Ergebnisse des Dialogs.