Am 21. November 1995 beendete das Friedensabkommen von Dayton den vierjährigen Bürgerkrieg zwischen Serben, Kroaten und Muslimen in Bosnien und Herzegowina. Auch zehn Jahre danach sind die Wunden noch allgegenwärtig, die Belagerung und Gewalt hinterlassen haben. Viele Angehörige der ehemaligen Eliten, auch aus dem Kulturbereich, haben die Stadt verlassen. Dennoch versucht eine Reihe von Kulturprojekten, an die multiethnischen Erfahrungen der Vorkriegszeit anzuknüpfen. Welche Kraft kann von Künstlern ausgehen, aber auch von Werbeagenturen oder Pädagogen, die kulturelle Initiativen in die Öffentlichkeit und in die Schulen tragen? Können sie zur Versöhnung zwischen den Volksgruppen beitragen und helfen, die Wunden zu heilen? Gäste aus der Region ziehen Bilanz.
Der Film "San Zimske Noci" (Midwinter Night's Dream) spielt in Serbien im Winter 2004. Nach zehn Jahren kehrt Lazar nach Hause zurück. Er will einen neuen Anfang wagen – wie das Land, in dem er aufgewachsen ist. In seiner alten Wohnung lebt jetzt eine alleinerziehende Mutter mit ihrer autistischen Tochter. Zwischen den Sonderlingen entwickelt sich eine einzigartige Beziehung. – In seinen poetisch-allegorischen Filmen erzählt der international mehrfach ausgezeichnete Regisseur Goran Paskaljevic von den inneren Zuständen seines Landes.
Veranstaltung in Kooperation mit Forum Goethe-Institut