9. Akademie-Gespräch
Das Radio und die Kultur

19.2.2007
Pariser Platz


Das Radio wird sich in kürzester Zeit neu erfinden und zugleich wird es bewahren müssen, was es hörenswert macht. Die Digitalisierung erlaubt zukünftig die Nutzung von wesentlich mehr Frequenzen, als bisher über analogen UKW-Funk verfügbar waren. Doch wird sie der öffentlich-rechtliche Rundfunk auch für die nicht sehr große, angeblich nicht sehr junge, aber höchst anspruchsvolle Klientel der Hörer von Kultursendern nutzen? Oder wird das Prinzip „Durchhörbarkeit“ in einem „Tagesbegleitprogramm“ (Vokabeln aus den Strategiepapieren der Programmreformer) weitergetrieben? Dann könnte der Rundfunk als Kulturmedium, als Vermittler von gehaltvollem Wort und von Musik jenseits der Geräusch-Berieselung und der Klassikhäppchen bald nur noch eine sentimentale Erinnerung sein. Öffentlich-rechtliches Kulturradio verdient Bestandsschutz.  Vor dem Start in die digitale Zukunft dazu ein Plädoyer aus der Akademie der Künste.