Heinrich-Mann-Preis 2008 an
Heinz Schlaffer

Pariser Platz 
6.4.2008

"Heinz Schlaffers Schriften reichen, wenn sie in Goethes klassischem 'Faust' den Geist der modernen Allegorie erkennen oder Nietzsches Stil als Rebellion der Poesie innerhalb der Prosa analysieren, in ihrer Wirkung weit über die Grenzen seines Faches, der Germanistik, hinaus. Seine eigene, luzide Wissenschaftsprosa ist nicht nur im Stil den Traditionen des Essays verpflichtet, sondern auch in ihrem Geist: Auf radikale Weise mobilisiert Heinz Schlaffer gegen die antiquarischen Versuchungen der Literaturgeschichte die Ansprüche der ästhetischen Urteilskraft. So repräsentiert sein Werk in vorbildlicher Weise die selten gewordene Einheit von Philologie und Literaturkritik", heißt es in der Begründung der Jury, der Lars Gustafsson, Lothar Müller und Karl Heinz Bohrer angehörten.
Heinz Schlaffer wurde 1939 in der Nähe von Pilsen geboren, war Professor für Neuere deutsche Literatur in Marburg und Stuttgart, lebt als Emeritus in Stuttgart und ist Verfasser zahlreicher Bücher, wissenschaftlicher Aufsätze und Essays.
Die Laudatio auf den Preisträger hält Thomas Steinfeld. Heinz Schlaffer spricht über „Flüchtige Wahrnehmung von Kunst“, Hans-Peter Hallwachs liest aus Texten von Heinrich Mann. Begrüßung Volker Braun