Sammlungsprofil

Der besondere Bezug zu den Akademiemitgliedern bestimmt bis heute das Profil der mehr als 300 Jahre alten Sammlung, die einst Abgüsse antiker Plastik, Gemälde von Lucas Cranach d.Ä., Adam Elsheimer und Anton Graff, Zeichnungen von Rembrandt, Johann Heinrich Wilhelm Tischbein und Carl Rottmann sowie Grafiken von Albrecht Dürer bis Adolph Menzel umfasste und heute – auf Grund diverser Verluste im Laufe ihrer Geschichte – ihre Schwerpunkte in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts hat. Am schmerzlichsten waren die Bestandsverluste während des Zweiten Weltkriegs und in dessen Folge.

Büsten von William Shakespeare und Homer im Skulpturendepot

Daniel Nikolaus Chodowiecki, Tagebuch einer Reise von Berlin nach Danzig, 1773, Blatt 3 Auf der Oderfähre

Carl Blechen, Sonnenaufgang über blauen Bergen, 1829

John Heartfield, Doppelseite aus der AIZ, Krieg und Leichen- Die letzte Hoffnung der Reichen, 1932

Oskar Nerlinger, 3. Klasse - 2. Klasse, 1931

Als verbliebene historische Schätze hütet die Kunstsammlung mehr als 1.200 Zeichnungen von Johann Gottfried Schadow, Daniel Chodowieckis Zeichenfolge seiner Reise von Berlin nach Danzig, das Amalfi-Skizzenbuch und Landschaftsölskizzen von Carl Blechen; aus dem 20. Jahrhundert sodann den gesamten Nachlass von John Heartfield, einen umfangreichen grafischen Teilnachlass von George Grosz mit Collagen und über 200 Skizzenbüchern, außerdem Nachlässe bzw. große Werkkonvolute von Hans Grundig und Lea Grundig, Alice Lex-Nerlinger und Oskar Nerlinger, Herbert Sandberg, Klaus Wittkugel und anderen.

Den medialen und stilistischen Erweiterungen des Kunstbegriffs im 20. und 21. Jahrhundert entsprechend ist die Kunstsammlung heute offen für Bereiche, die man früher höchstens unter dokumentarischen Aspekten für sammlungswürdig erachtete (z.B. Fotografie, Mail Art, Konzeptkunst, kulturhistorische Artefakte).

In der Musealen Sammlung beherbergt sie Werke der angewandten Kunst, etwa die Ostasiatica Sammlung von John Heartfield, Theaterrequisiten (auch Bühnenmodelle) sowie persönliche Gegenstände – vom Malkasten über den Taktstock oder das Musikinstrument bis hin zur Kaffeetasse, Tabakspfeife und dem Schaukelstuhl –, die aus Vor- und Nachlässen von Vertreter/innen aller künstlerischer Disziplinen stammen.

Analog zu den Archiven legt die Kunstsammlung zudem ein besonderes Augenmerk auf bildkünstlerische Arbeiten der in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgten und ins Exil getriebenen deutschsprachigen Künstlerinnen und Künstlern. Als Beispiel sei hier der Nachlass der Fotografin Ellen Auerbach genannt, die über Palästina und England in die USA emigrierte.