Mario Adorf Vita

1930 Mario Adorf wird am 8. September in Zürich geboren.
Seine Mutter, Alice Adorf, stammt aus der Eifel und ist Röntgenassistentin.
Der Vater Matteo Menniti, ein verheirateter italienischer
Klinikdirektor, lehnt die Verbindung ab. Kurz nach der Geburt
ziehen Mutter und Kind nach Mayen/Eifel. Alice Adorf verdient
dort ihren Unterhalt als Näherin.

1950–1952 Der Abiturient schreibt sich 1950 an der Universität
Mainz für Theaterwissenschaft, Psychologie und Literatur ein.
Um sein Studium zu finanzieren, arbeitet er als Hilfsarbeiter auf
dem Bau. Er tritt der studentischen Boxstaffel bei und bestreitet
mehrere Amateurboxkämpfe.
Adorf spielt in einer studentischen Theatergruppe, mit der er
im Juli 1952 zum ersten Mal auf einer Bühne steht. Kurz darauf
wechselt er für ein Semester an die Universität Zürich.

1953–1954 Mario Adorf studiert Schauspiel an der Otto-Falckenberg-
Schule in München. Am 4. August 1953 hat er seine erste
Vorstellung in den Münchner Kammerspielen. Im Jahr darauf
gibt er sein Filmdebüt in 08/15. Neben seinen Bühnen- und Filmaufgaben
ist er auch bei den Anfängen des neuen Mediums
Fernsehen dabei.

1955–1962 Mario Adorf gehört dem Ensemble der Münchner
Kammerspiele an und spielt zahlreiche Rollen des Charakterfachs.
Er erfährt einen prägenden Einfluss durch Fritz Kortner.
1957 Mit der Darstellung des Psychopathen Bruno Lüdke in dem
Film Nachts, wenn der Teufel kam gelingt ihm der künstlerische
Durchbruch. Seine Leistung wird mit dem Preis der Deutschen
Filmkritik und dem Deutschen Filmpreis – Filmband in Gold gewürdigt.
1961 Mario Adorf spielt erstmals in einem italienischen Film.
Wenig später zieht er nach Rom und baut sich in den nächsten
Jahren eine Filmkarriere in Italien auf. Erst 2004 gibt er seine
Wohnung in Rom auf.

1963–1964 Mario Adorf heiratet 1963 die Schauspielerin Lis Verhoeven.
Die gemeinsame Tochter Stella Maria wird geboren. Die Ehe
endet im Jahr darauf.
In Winnetou I gibt Mario Adorf den bösen Gegenspieler des
Indianerhäuptlings. Seither ist er für lange Zeit auf Schurkenrollen
festgelegt, die er in Western und Mafiafilmen spielt. Sein amerikanischer
Agent Paul Kohner vermittelt ihm 1964 eine Rolle in der
Hollywood-Produktion Major Dundee (Sierra Charriba).

1968 Er lernt Monique Faye kennen.

1973 Mario Adorf verkörpert in Il delitto Matteotti (Die Ermordung
Matteottis) den faschistischen Diktator Benito Mussolini in beeindruckender
Authentizität und setzt sich damit als Charakterdarsteller
auf der Leinwand durch. Gleichzeitig entdecken ihn
auch die deutschen Autorenfilmer. In den nächsten zehn Jahren
arbeitet er mit vielen Regisseuren des Neuen Deutschen Films
zusammen.

1974 Für seine künstlerische Leistung in Die Reise nach Wien erhält
er den renommierten Ernst-Lubitsch-Preis.
1975 Einer ersten Zusammenarbeit mit Volker Schlöndorff in Die
verlorene Ehre der Katharina Blum folgen drei weitere gemeinsame
Filme.

1978 In Die Blechtrommel / Le tambour beeindruckt Mario Adorf
mit der Verkörperung des Vaters Mazerath.

1982 Seine Darstellung des Bauunternehmers Schuckert in Rainer
Werner Fassbinders Lola wird mit dem Deutschen Filmpreis –
Filmband in Silber gewürdigt.

1985 Mario Adorf spielt in der Literaturverfilmung Via Mala. Damit
beginnt der Wandel seines Rollenimages zum Unternehmer
und Patriarchen.
Hochzeit mit Monique Faye.

1992–1994 Für seine Leistung in Pizza Colonia erhält er 1992 den
Deutschen Filmpreis – Filmband in Gold. In einem Sammelband
autobiografischer Geschichten Der Mäusetöter stellt sich
Mario Adorf auch als Schriftsteller vor. Seine Zusammenarbeit
mit Dieter Wedel in Der große Bellheim steigert Adorfs Popularität
erneut. 1993 debütiert er als Entertainer mit seinem Bühnenprogramm
Al Dente. 1994 wird er mit der Goldenen Kamera und
dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.

1996–2002 Mario Adorf erhält zahlreiche Preise und Ehrungen.

1996 wird er mit der Carl-Zuckmayer-Medaille sowie mit dem
Bayerischen Fernsehpreis für Der Schattenmann ausgezeichnet.

2002 erhält er das Große Bundesverdienstkreuz und die Ehrenbürgerschaft
der Stadt Mayen.

2004 Seine herausragenden Verdienste um den Deutschen
Film werden mit dem Deutschen Filmpreis in Gold gewürdigt.

2005–2006 Er spielt in Kinderfilmen wie Es ist ein Elch entsprungen
(2005) und Die rote Zora (2006–2008).

2007 Mario Adorf ist Mitglied der Berlinale-Jury.

2010 Die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz verleiht ihm die
Ehrendoktorwürde.

2012 Mario Adorfs aktueller Film Bettspaziergang (Arbeitstitel)
hat Premiere.