28.3.2009, 10 Uhr

KUR-Projekt hilft, Architekturpläne von Hans Scharoun zu bewahren

Abb: „Kirche als Fels“, Schülerzeichnung von Hans Scharoun, 1910; © VG-Bildkunst-Bonn, 2009

Im Rahmen des von der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder geförderten KUR-Programms zur Restaurierung und Konservierung von mobilem Kulturgut hat die Akademie der Künste das Projekt "Architekturpläne des Hans-Scharoun-Archivs" zur Erhaltung dieses bedeutenden Nachlasses entwickelt. Auch die Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste unterstützt das Projekt mit einem wesentlichen Beitrag. Bei der Umsetzung kooperiert die Akademie der Künste mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.
Bis zum Jahr 2011 sollen 4.200 Architekturpläne aus 93 Bauprojekten auf ihren Erhaltungszustand analysiert, restauriert, plan gelegt, digitalisiert und in neuer Verpackung gelagert werden. Das Ergebnis soll einen Qualitätsmaßstab erreichen, welcher zukünftig auf Sammlungen mit ähnlicher Problematik angewandt werden kann.
Der Architekt und erste Akademiepräsident Hans Scharoun, der selbst 1955 das Baukunstarchiv der Akademie der Künste (West) gegründet hatte, hinterließ nicht nur gebaute Zeugnisse von großer Bedeutung, sondern vermachte sein gesamtes Planungsmaterial und seine Bibliothek der Akademie, die 1973 das Scharoun-Archiv eingerichtet hat. Während die Aquarelle und die freien, nicht architekturbezogenen Zeichnungen vollständig in Inventaren erfasst sind, konnten bis heute nur wenige der mehr als 21.000 architektonischen Werkpläne einzeln archiviert werden.
Hiervon lagert ein großer Teil gerollt in Kartons. Aufgrund des heterogenen Materials, des Gebrauchs durch das Baubüro Scharoun sowie der gerollten Lagerung ist der Erhaltungszustand äußerst bedenklich. Aus diesen konservatorischen Gründen ist das bedeutende Material der Forschung derzeit nur bedingt zugänglich und harrt dringend einer restauratorischen Sicherung.


 

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