10.5.2014, 19 Uhr

Frühjahrs-Mitgliederversammlung der Akademie der Künste am 9./10. Mai

Mitglieder setzen Diskussion zu TTIP fort

Frühjahrs-Mitgliederversammlung 2014, Foto M. Mayer

Am 9. und 10. Mai fand die 43. Mitgliederversammlung der Akademie der Künste statt. Auf der Tagesordnung standen Sitzungen der Kunst-Sektionen, die Wahl neuer Mitglieder, Beratungen über zukünftige Programme sowie die Vorstellung der Stipendiaten. Die Namen der neu gewählten Mitglieder werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Diskussionsstoff für die Plenartagung lieferten die derzeit zwischen EU und USA geführten Verhandlungen über eine Freihandelszone. Bereits auf der letzten Versammlung im November 2013 appellierten die Mitglieder an die Verhandlungsführer des Freihandelsabkommens TTIP, die errungenen Strukturen zum Schutz von Kunst und Kultur nicht leichtfertig zu opfern. Aber dies ist nur ein Aspekt. Es darf nicht übersehen werden, dass die gravierenden Auswirkungen, soweit sie absehbar sind, weit über den Kulturbereich hinausreichen und eine Aushebelung demokratischer Strukturen bedeuten können. Gemäß ihrem Beratungsauftrag organisiert die Akademie der Künste in Kooperation mit dem Deutschen Kulturrat am 20. Mai 2014 ein Akademie-Gespräch zum geplanten Freihandelsabkommen, an dem auch u.a. der französische Botschafter Maurice Gourdault-Montagne und die Vizepräsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Verena Metze-Mangold teilnehmen werden. Eröffnet wird die Veranstaltung mit einem Statement von Kulturstaatsministerin Monika Grütters. 
(zum Thema Freihandelsabkommen auch ein Interview mit Klaus Staeck im Deutschlandradio Kultur am 09.05.2014 und in zeit.online vom 15.05.2014)

Im Rahmen des Mitgliedertreffens wurde in einer öffentlichen Veranstaltung des im letzten Jahr verstorbenen Mitglieds Dieter Hildebrandt mit Berichten, Gesprächen, Lesungen und Filmen gedacht. Jahrzehntelang kommentierte er die Zeitgeschichte und prägte das politische Kabarett wie kein anderer. Scharfsinnig, pointiert und mit Freude am kabarettistischen Spiel machte Hildebrandt weder vor bekannten Politikern noch vor den Chefetagen der Fernsehanstalten halt. Die Abschlussveranstaltung zur Mitgliederversammlung ließ das politische Kabarett und einen seiner wichtigsten Protagonisten noch einmal hochleben.

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