3.6.2014, 14 Uhr

Solidarität mit den Aktivisten der Gezi-Bewegung

Akademie der Künste und Bundesarchitektenkammer fordern freie Meinungsäußerung und Bürgerbeteiligung. Protestbrief an die Repräsentanten der Republik Türkei

Klaus Staeck, Präsident der Akademie der Künste, und Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, appellieren an die Justiz in der Türkei, die freie Meinungsäußerung von Kolleginnen und Kollegen auch in Sachen Taksim-Platz zuzulassen.

In einem Brief an die Repräsentanten der Republik Türkei bitten sie eindringlich, die beginnenden Verfahren gegen Mücella Yapici, Generalsekretärin der Istanbuler Architektenkammer, und die anderen Mitglieder der Taksim-Solidarität einzustellen.

Mücella Yapici, die zugleich Gründungsmitglied der Bürgerinitiative Taksim-Solidarität ist, hatte vor einem Jahr u.a. mit Sabri Orcan, Sezi Zaman, Akif Burak Atlar für die Erhaltung des Gezi-Parks in der Stadt am Bosporus demonstriert und wurde von der Polizei verhaftet. Am 12. Juni 2014 soll in Istanbul der Prozess gegen sie und die anderen Aktivisten eröffnet werden. Der 63-Jährigen Architektin drohen 30 Jahre Haft.

Der Präsident der Akademie der Künste, Klaus Staeck, und die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, Barbara Ettinger-Brinckmann, haben ihren Appell an den türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül, Premierminister Recep Tayyip Erdogan, Parlamentspräsidenten Cemil Cicek und an den Botschafter der Republik Türkei in Deutschland, Hüseyin Avni Karslioglu, gerichtet. In den gleichlautenden Schreiben vom 28. Mai heißt es außerdem:

„Als Architektinnen und Architekten und kulturelle Institutionen sind wir überall in der Welt aufgerufen, nicht nur zum Wohle unserer Auftraggeber, sondern zum Wohl der gesamten Gesellschaft, der Baukultur und der Natur unseren Beitrag zu leisten. Wir sind überzeugt, dass die Planung und Ausführung von Gebäuden überall den Prinzipien der Transparenz, Fairness und Ganzheitlichkeit folgen müssen. Wir glauben fest daran, dass die öffentliche Teilnahme und die berufliche Unabhängigkeit für erfolgreiche und nachhaltige Bauprojekte unabdingbar sind.”



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