24.7.2017, 11 Uhr

Jetzt erhältlich: Journal der Künste 3

Mit Gedanken zur Literatur und dem Schreiben eröffnet Katja Lange-Müller die dritte Ausgabe des Journals der Künste, gefolgt von Jutta Brückners Einsatz gegen den „unconscious bias“. In ihrem Essay über die Ausbreitung des blinden Flecks auf immer weitere Kreise schlägt sie zwei brauchbare Dinge vor: sich der Geschichte zu stellen und Stiftungen zu gründen.

An diese Debatte ließe sich etwas anbinden, das die Akademie der Künste als Schwerpunktthema durch den Winter 2017/2018 beschäftigen wird: das längst überfällige Nachdenken über Kolonialismus auf einer viel grundsätzlicheren geistes- und kulturgeschichtlichen Ebene. Beiträge wie die von Nikita Dhawan, Nana Adusei-Poku und Uta Simmons geben einen Vorgeschmack darauf. Christina Kubisch steuert in der Carte Blanche diesem Geschehen eine polyglotte Analyse des Schweigens bei, während Patrick Hofmann eine fiktive Kaffeefahrt in die JUNGE AKADEMIE zu schmuggeln weiß.

Wie wichtig digitale Kommunikation künftig ist, zeigt indes Werner Heegewaldt in seinem Beitrag zur Zukunft des Archivs. Dass eine unerwartete Resonanz zwischen der essayistischen Annäherung von Annett Busch und Tobias Hering an die Filmemacher Danièle Huillet und Jean-Marie Straub und dem Fundstück von Torsten Musial aus Eberhard Fechners Nachrede auf Klara Heydebreck entstünde, mag man vielleicht als etwas weit hergeholt empfinden. Während es ganz und gar nicht weit hergeholt ist, dass uns die konkrete ästhetische Umsetzung demokratischer Teilhabevorstellungen in den KUNSTWELTEN Anlass zur Gratulation bietet. Die Preise und Nominierungen für Zehn Jahre Kunstwelten in Bitterfeld-Wolfen, den Demokratiebahnhof Anklam und Kinder im Exil sind eine wunderbare Anerkennung der langjährigen Arbeit, die vor allem Marion Neumann organisiert. Außerdem spricht die Akademie-Präsidentin Jeanine Meerapfel mit dem Geschäftsführer der ZEIT Verlagsgruppe Rainer Esser. U.v.m.

Das Journal der Künste ist kostenlos erhältlich und liegt in den Akademie-Gebäuden aus. Wenn Sie das Heft per Post erhalten möchten, schreiben Sie bitte eine E-Mail an info@adk.de.

Hier finden Sie einige Leseproben aus der dritten Ausgabe:

  • Nikita Dhawan: Europe, what can it teach us? (PDF, englisch)
  • Uta Simmons: Die Lust am Fremden – Klassizismus versus Realismus (PDF)
  • Jeanine Meerapfel im Gespräch mit Rainer Esser: Nicht das lautstarke Trommeln ist unsere Aufgabe, sondern das Nachdenken (PDF)
  • Annett Busch & Tobias Hering: The luxury you gain when you've got nothing to lose - The films by Danièle Huillet and Jean-Marie Straub (PDF, englisch)

Die digitale Version der dritten Ausgabe finden Sie hier.

Hinweis zur aktuellen Ausgabe:

Das Zitat „Kunst existiert nicht im Elfenbeinturm, sondern im gesellschaftlichen und kulturellen Kontext“ (Journal der Künste 3/2017, S. 25) stammt nicht von Katharina Sieverding, sondern von Susanne Kleine, Kuratorin der Ausstellung „Kunst und Kapital. Werke von 1967 bis 2017“, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Bonn.