14.9.2006

Akademie der Künste warnt vor Gefährdung von Bürgerinitiativen gegen Rechtsradikalismus (aktualisierter Nachtrag zur ersten Pressemitteilung vom 14.9.2006)

Die Akademie der Künste warnt davor, die weitere Finanzierung von Projekten gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit auszusetzen. Mit einer Veränderung des Förderkonzepts des Bundes droht Netzwerkstellen, Initiativen und Projekten gegen Rechts zum Jahresende das Aus. Bestehende Strukturen könnten in der drohenden Finanzierungslücke aufgelöst werden oder bewährte Mitarbeiter verlieren.
Daß über Monate die Finanzierung dieser gesellschaftlich dringend notwendigen Projekte ausgesetzt werden soll, kann nur den rechten Parteien und „Kameradschaften“ nützen und der Jugendarbeit engagierter Bürger nachhaltigen Schaden zufügen.

Die Akademie der Künste engagiert sich seit über einem Jahrzehnt für die Stärkung von Jugendinitiativen gegen rechte Gewalt in Brandenburg. Mitglieder der Akademie haben an zahlreichen Lesungen, Filmaufführungen und Diskussionsabenden in Jugendklubs und Schulen in Brandenburg teilgenommen, um vor allem in jenen Regionen Aufklärungsarbeit zu unterstützen, in denen die Zivilgesellschaft kaum noch zum Zuge kommt.

Die Akademie der Künste hatte unmittelbar vor den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus und zum Landtag von Mecklenburg-Vorpommern gefordert, die gesellschaftlichen Widerstandskräfte gegen Rechtsextremismus zu unterstützen und bewährte Strukturen zu schützen statt in Frage zu stellen.
Der nun bevorstehende Einzug von NPD-Mitgliedern in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern und in vier Berliner Bezirksparlamente darf nicht von Inaktivität und Finanzierungsunsicherheit in der Politik des Bundes und der Länder bei der Unterstützung von Initiativen gegen Rechts begleitet werden!

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