4.3.2004

Akademie der Künste verleiht den F.-C.-Weiskopf-Preis

Der diesjährige F.-C.-Weiskopf-Preis der Akademie der Künste wird dem Leipziger Lyriker Thomas Kunst verliehen. Die Jury, der Peter Geist, Oskar Pastior und Paul Wühr angehören, hebt in ihrer Begründung hervor: "Die Dichtungen und lyrische Prosa Thomas Kunsts zeichnen sich durch opulente Bildphantasie, durch eine hohe Musikalität der Textkomposition und Wortmagie aus. Wie kaum ein anderer in der deutschsprachigen Gegenwartsdichtung perfektioniert dieser Lyriker seit seinem Debütband ´Besorg noch für das Segel die Chaussee´ (1991) die Kunst, prägnante thematische Durchführung, kontrapunktisch gesetzte Störfiguren und fintenreiche Materialvariation in raumgreifende Ligaturen einzubinden. Thomas Kunst kombiniert mit Vorliebe kindheitsferne Bilder mit unmittelbarer Wahrnehmung und Projektionszeichen, die oft in südliche Gestade verführen, zu einem ebenso sprachverspielten wie sprachskeptischen Imaginationsgewebe."

Der 1965 in Stralsund geborene Thomas Kunst lebt in Leipzig und arbeitet dort als Bibliotheksassistent. Er veröffentlichte bisher vier Gedichtbände, darunter 1992 "Die Verteilung des Lächelns bei Gegenwehr", 1998 "Der Schaum und die Zeichnung vom Pferd", 2002 das Hörbuch "Rein theoretisch adieu" und zwei Romane.

Mit dem F.-C.-Weiskopf-Preis werden Autorinnen und Autoren ausgezeichnet, deren Werk sprachkritisch und sprachreflektierend akzentuiert ist. Der Preis ist mit 5.000 € dotiert. Die Preisträger der vergangenen Jahre waren Paul Wühr (2001) und Elke Erb (1999).

Der Preis wird am 9. Mai 2004 in der Akademie der Künste verliehen. Die Laudatio hält Peter Geist.

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