24.10.2005

LANGE NACHT in der Akademie der Künste

Veranstaltungen zur Herbst-Mitgliederversammlung in der Akademie der Künste am 28. und 29. Oktober

Vortrag
Alfred Grosser
„Welche Werte für Europa nach Frankreichs Nein?“
anschließend Adolf Muschg im Gespräch mit Alfred Grosser
Freitag, 28. Oktober 2005, 19.30 Uhr, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte
Eintritt 5 € / ermäßigt 4 €

Alfred Grosser, der renommierte Mittler zwischen Deutschen und Franzosen, stellt seine Analyse Europas nach dem Nein Frankreichs zur europäischen Verfassung vor: „Ein nur sehr begrenzt wertbezogenes Nein. Es bremst, aber zerstört weder die europäischen Menschenrechte noch deren Gericht. Die Werte mit und ohne Gott sind heute in Europa weitgehend die gleichen, vor allem weil sich die Kirchen verändert haben. Das ‚Gott mit uns’, den zürnenden Gott, der den Feind strafen wird, gab es 1914. Heute liegt es in Washington.“
Alfred Grosser, geb. 1925 in Frankfurt a.M., 1933 Emigration nach Frankreich, seit 1937 französischer Staatsbürger, im 2. Weltkrieg in der Résistance, 1955-1992 Professor für politische Wissenschaften in Paris, Präsident des CIRAC (Centre d’information et de recherche sur l’Allemagne contemporaine), Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels.
In dem anschließenden Gespräch vertiefen Muschg und Grosser die Frage, ob die europäischen Nationen ein Konzept für ökologisches, soziales, kulturelles und solidarisches Handeln haben, mit dem sie auf die vornehmlich ökonomischen Anforderungen globaler Zusammenarbeit reagieren können.  Dabei wird es auch um Muschgs gerade bei C.H. Beck erschienene Reden „Was ist europäisch?“ gehen, in denen der Autor der Geschichte Europas, seinen Teilungen, seinem Föderalismus und vor allem den Ausprägungen seiner Identität nachgeht.

„Lange Nacht“ in der Akademie der Künste – Jahrestage
Friedrich Schiller 1805 • Hans Christian Andersen 1805 • Thomas Mann 1955 •
Albert Einstein 1955 • Pierre Boulez 1925
• Giselher Klebe 1925 • Peter Bichsel 1935
• Kriegsende/Hiroshima 1945 • 2005
Sonnabend, 29. Oktober, ab 19.00 Uhr, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten
Eintritt 10,-  € / erm. 7,- €

Mitglieder der Akademie und ihre Gäste, unter ihnen Stipendiaten der Jungen Akademie, erinnern mit Gedichten, Erzählungen, Märchen, Filmen, Parodien, Musik, Tanz und Pantomime an Jubiläen und Jubilare dieses Jahres und stellen neue Projekte vor.

Thomas Mann • Hans Christian Andersen: Thomas Manns Brief an Agnes E. Meyer vom 9. Februar 1955, gelesen von Adolf Muschg; Ulrich Matthes, Peter Wapnewski und Karla Kowalski lesen Märchen von Andersen
Kriegsende/Hiroshima 1945: Harald Hartung, Rolf Haufs und Karin Kiwus lesen Gedichte zum Kriegsende.
„Ende der Unschuld“, Film von Frank Beyer, Drehbuch: Wolfgang Menge, Deutschland 1990/91. Ein Film über die Mitverantwortung deutscher Wissenschaftler für die Entwicklung der Atombombe.
Wolfram von Bodecker, Pantomime und Musik: „Das Handwerk“, „Die Jahreszeiten des Antonio“, „Masken“
Albert Einstein als Musiker: G-Dur/G-Moll-Sonate von Mozart; Albert Einsteins Lieblingsmärchen von Hans Christian Andersen „Die Nachtigall“, gelesen von Inge Keller.
Giselher Klebe • Pierre Boulez: die Pianistin Yukiko Sugawara spielt Stücke der beiden Komponisten.
Peter Bichsel: „Amerika gibt es nicht“, eine Kindergschichte gelesen von Ingomar von Kiesritzky.
Friedrich Schiller: Schiller-Parodien und Hanns von Gumppenbergs Weimarer Festvortrag, gelesen von Dieter Hildebrandt.
2005
Junge Akademie Werkstatt-Bericht: Vor-Ort-Seminar der Sektion Baukunst in Tallinn. Ein Bericht von Michael Bräuer, Irina Raud und Architekturstudenten aus Charlotteville/Virginia, Cottbus, Delft, Hannover, Spittal/Kärnten und Tallinn.
Junge Akademie Filme: Sven Taddicken, „einfach so bleiben“, eingeführt von Jan Schlubach.
Leszek Dawid, „a bar at victoria station“, eingeführt von Kazimierz Karabasz.
Junge Akademie Tanz: Paula E. Paul, Annette Klar, Roger Döring: „Tanz.Maß.Name“, Schrittfolge einer sozialen Bewegung. paul/langer productions.


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