7.6.2007

"Sammeltag" in der Ausstellung KEMPOWSKIS LEBENSLÄUFE

Das Walter-Kempowski-Archiv sucht Biographien (Tagebücher, Fotos u. a.) von Migranten, die seit 1950 nach Deutschland gekommen sind. Am kommenden Sonntag, 10. Juni, findet dazu in der Ausstellung ein „Sammeltag“ statt. Mit Bedauern muss die Akademie der Künste mitteilen, dass Walter Kempowski selbst aus gesundheitlichen Gründen nicht daran teilnehmen kann, sondern durch seinen Sohn, Karl Friedrich Kempowski, vertreten wird. Mit ihm nehmen Kempowskis langjährige Mitarbeiterin Simone Neteler, der Archivdirektor Wolfgang Trautwein, Christina Möller (Archivarin) und Hans-Joachim Bretschneider (Fotoarchiv Kempowski), von 11 bis 13 Uhr im Akademiegebäude am Pariser Platz die Unterlagen entgegen.

Die für Dienstag, den 12. Juni, geplante Lesung mit Walter Kempowski muss allerdings abgesagt werden. Die Lesung von Texten Walter Kempowskis am Sonntag, 24. Juni, 11 Uhr, mit Tanja Dückers, Malin Schwerdtfeger, Falko Hennig, Gerhard Henschel und Benjamin von Stuckrad-Barre findet auf jeden Fall statt.

Im Zusammenhang mit der großen Ausstellung „Kempowskis Lebensläufe“, die noch bis zum 15. Juli gezeigt wird, folgt die Akademie der Künste dem Wunsch des Schriftstellers Walter Kempowski und ruft in Deutschland lebende Menschen, insbesondere mit Migrationshintergrund dazu auf, Tagebücher, Familienchroniken, Fotoalben und Ähnliches zur Ergänzung seines Archivs zur Verfügung zu stellen. Als Chronist der Deutschen hat Walter Kempowski den Lauf der deutschen Geschichte seit Ende des 19. Jahrhunderts bis heute aus der Perspektive des Individuums und seines persönlichen Erlebens literarisch dargestellt. Sein Archiv bildet eine wesentliche Grundlage seiner schriftstellerischen Arbeit. Um die Veränderung Deutschlands durch die Migrationen der letzten Jahrzehnte angemessen dokumentieren und ggf. literarisch gestalten zu können, sollen auch diese in Deutschland lebenden Menschen und Familien mit ihren persönlichen Dokumenten (insbesondere Tagebüchern, Familienchroniken, größeren Briefwechseln oder Fotoalben) in sein Archiv Eingang finden. Angesprochen sind alle Menschen mit Migrationshintergrund, ohne Ansehen von sozialem Status, Alter oder Geschlecht, geographischer oder politischer Herkunft; auch wird kein Wert auf besondere sprachliche bzw. fotografische Gestaltung gelegt. Mit den Unterlagen wird, jeweils den Wünschen der Einlieferer entsprechend, auch vertraulich umgegangen. Das legendäre Kempowski-Archiv umfaßt ca. 8 000 Biographien von Privatpersonen in Deutschland und ca. 300 000 Fotos.

Die Unterlagen können auch postalisch eingesandt (Akademie der Künste, Walter-Kempowski-Archiv, Postfach 210250, 10502 Berlin) oder persönlich im Archivgebäude Robert-Koch-Platz 10, 10115 Berlin (montags bis freitags 10-16 Uhr) abgegeben werden. Einsendeschluß: 31. Juli 2007

Informationen unter www.adk.de/kempowski

Druckversion