7.6.2007

Neue Mitglieder der Akademie der Künste

Die Akademie der Künste gibt die Namen von weiteren neuen Mitgliedern bekannt, die seit der Wahl auf der Frühjahrs-Mitgliederversammlung am 5. Mai 2007 die Annahme der Mitgliedschaft bestätigt haben.
Bereits veröffentlicht wurde, dass der Filmregisseur und Autor Andres Veiel (Sektion Film- und Medienkunst) die Wahl angenommen hat.

Peter Sloterdijk, neues Mitglied der Sektion Literatur, wird am 10. Juni um 20 Uhr in der Akademie der Künste (Studio am Hanseatenweg 10) im Gespräch mit Hans-Jürgen Heinrichs unter dem Titel „Der ästhetische Imperativ“ ein Gespräch über Musik, Kunst, Architektur und Literatur führen.
Kartenbestellungen telefonisch über (030) 20057-2000, Pressekarten per E-Mail über presse@adk.de


Sektion Baukunst
Rena Wandel-Hoefer
1959 geb. in Saarbrücken, nach Architekturstudium an der TH Darmstadt Forschungsarbeiten in Los Angeles und Promotion über Richard Neutra bei Günter Behnisch. Seit 2001 Vorsitzende des Städtebaubeirats in Saarbrücken. Gemeinsames Büro mit Andrea Wandel, Wolfgang Lorch und Andreas Hoefer. Bauten (u.a) Neue Synagoge Dresden (2001), Dokumentationshaus Hinzert (2005) und Jüdisches Zentrum Jakobsplatz in München (2006). Preise (u.a.): Preis des Bundes Deutscher Architekten  (1998) Deutscher Kritikerpreis (2001), Deutscher Architekturpreis 2003 (2. Preis). Beteiligung an der 6. Internationale Architektur-Biennale São Paulo (2005).

Thomas Sieverts
1934 geb. in Hamburg, lebt in Bonn. Nach Architektur- und Städtebau-Studium in Stuttgart, Liverpool und Berlin 1966 Gründung der Freien Planungsgruppe Berlin (FPB) zusammen mit Kossak und Zimmermann. Nach 1967 u.a. Professor an der HdK Berlin, an der Havard-University Cambridge (Mass.), und von 1971-99 Professor für Städtebau und Siedlungswesen an der Technischen Hochschule Darmstadt. Außerdem Wiss. Dir. der Internationalen Bauausstellung Emscher Park Gelsenkirchen und Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Seit 1978 eigenes Planungsbüro in Bonn (Städtebau, Wohnungsbau, kommunale Beratung). Planungsberater für Städtebau für das Programm Stadtumbau Ost beim Bundesministerium für Verkehr. Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste. Preise (u.a.): 1995 Deutscher Städtebaupreis, Auszeichnung für vorbildliche Bauten in Nordrhein Westfalen, 2003 Auszeichnung für das Gesamtprojekt des Bochumer Westparks.
 
Sektion Musik
Manfred Trojahn
1949 geb. in Cremlingen bei Braunschweig. Nach dem Studium der Fächer Orchestermusik und Komposition (u. a. bei Diether de la Motte) in Braunschweig und Hamburg 1972 Veröffentlichung erster Werke und erste Dirigate. Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Weitere Auszeichnungen u.a.: 1972 Stuttgarter Förderpreis für junge Komponisten, 1975 Bachpreis-Stipendium, Hamburg, 1979/80 Studienaufenthalte in der Villa Massimo, Rom. Lebt in Paris und Düsseldorf, wo er 1991 zum Professor für Komposition an die Robert-Schumann-Hochschule berufen wurde. Als Dirigent Zusammenarbeit u.a. mit Ensemble Modern, Musikfabrik, Ensemble Philharmonie Hamburg, Deutsches Symphonie Orchester Berlin, Staatskapelle Berlin, Radio Philharmonie Hannover, Münchner Philharmoniker, Düsseldorfer Symphoniker, Gürzenich Orchester. Er schrieb bisher 4 Sinfonien, 4 Streichquartette, div. Kammermusik. Liederzyklen, Chormusik und Opern.

Sektion Literatur
Friedrich Christian Delius
1943 geb. in Rom, in Hessen aufgewachsen, seit 1963 in Berlin, Studium an der Freien und Technischen Universität, 1970 bis 1978 Lektor für Literatur in den Verlagen Klaus Wagenbach und Rotbuch, seit 1978 freier Schriftsteller, lebt in Berlin und Rom. Veröffentlichungen u.a.: „Unsere Siemens-Welt“ (1972), „Adenauerplatz“ (1984), „Mogadischu Fensterplatz“ (1987) „Die Birnen von Ribbeck“ (1991), „Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde“ (1994), „Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus“ (1995), „Amerikahaus und der Tanz um die Frauen“ (1997), „Die Flatterzunge“ (1999), „Der Königsmacher“ (2001) „Mein Jahr als Mörder“ (2004), „Bildnis der Mutter als junge Frau“ (2006). Preise u.a.: Samuel-Bogumil-Linde-Preis 2002, Walter-Hasenclever-Literaturpreis 2004, Schubart-Literaturpreis 2007, Preis der Verbandes der deutschen Kritiker 2007.

Peter von Matt
1937 geb. in Luzern. 1970 Habilitation über E.T.A. Hoffmann. 1976 Nachfolger Emil Staigers als Ordinarius für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich, Gastprofessuren an den Universitäten Basel, Bern und an der Stanford University, California. Literaturkritiker und Publizist insbesondere für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Neue Zürcher Zeitung. Peter von Matt lebt als Emeritus in Dübendorf bei Zürich.
Die wichtigsten seiner Essays sind gesammelt in den Bänden: „Das Schicksal der Phantasie. Studien zur deutschen Literatur“ (1994), „Die verdächtige Pracht. Über Dichter und Gedichte“ (1998), „Öffentliche Verehrung der Luftgeister. Reden zur Literatur“ (2003), „Das Wilde und die Ordnung. Zur deutschen Literatur“ (2007). Verfasser zahlreicher Bücher, u.a. „Liebesverrat. Die Treulosen in der Literatur“ (1989), „Verkommene Söhne, mißratene Töchter. Familiendesaster in der Literatur“ (1995), „Die Intrige. Theorie und Praxis der Hinterlist“ (2006). Preise u.a.: Preis der Frankfurter Anthologie 1998, Friedrich-Märker-Preis für Essayistik 2001, Deutscher Sprachpreis 2004, Heinrich-Mann-Preis für Essayistik 2006 

Peter Sloterdijk
1947 geb. in Karlsruhe, Professor für Ästhetik und Philosophie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, seit 2001 deren Rektor, lehrt auch an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Gastdozenturen am Bard College, New York, am Collège International de Philosophie, Paris und an der Eidgenössischen Technischen Hochschule, Zürich. Seit Januar 2002 Leiter der ZDF-Sendung „Im Glashaus – Das Philosophische Quartett“, mit Rüdiger Safranski. Veröffentlichungen u.a.: „Kritik der zynischen Vernunft“ (1983), „Selbstversuch“ (mit Carlos Oliveira, 1993), „Regeln für den Menschenpark. Ein Antwortschreiben zu Heideggers Brief über den Humanismus“ (1999), „Die Sonne und der Tod. Dialogische Untersuchungen (mit Hans-Jürgen Heinrichs, 2001), die Trilogie „Sphären“ (Sphären I: Blasen, 1998; Sphären II: Globen, 1999; Sphären III: Schäume, 2004), „Im Weltinnenraum des Kapitals“ (2005), „Zorn und Zeit“ (2006), „Der ästhetische Imperativ“ (2007). Preise u.a.: Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik 1993, Friedrich-Märker-Preis für Essayistik 2000, Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa 2005, „Commandeur de l´Ordre des Arts et des Lettres" der französischen Republik 2006

Sektion Film- und Medienkunst
Andres Veiel
1959 geb. in Stuttgart, ab 1982 Psychologiestudium in Berlin,  parallel Regie- und Dramaturgie-Ausbildung am Künstlerhaus Bethanien bei Krzysztof Kieslowski. Seit 1988 Drehbücher, Kinofilme Theaterstücke und Inszenierungen. Lehraufträge an Filmhochschulen und Universitäten, u.a. FU Berlin, Uni Zürich, Johannesburg und New Delhi. Mitglied der Europäischen und der Deutschen Filmakademie. Filme: Balagan  1994 (u.a. Deutscher Filmpreis in Silber); Black Box BRD (Europäischer Filmpreis 2001 und Deutscher Filmpreis 2002); Die Spielwütigen (u.a. 2004 Publikumspreis der 54. Internationalen Filmfestspiele Berlin, Preis der Deutschen Filmkritik, Baden-Württembergischer Dokumentarfilmpreis). Für das Stück „Der Kick“ (Uraufführung April 2005 am Maxim Gorki Theater Berlin und dem Baseler Theater) Nominierung für den Friedrich-Luft-Preis als beste Berliner Inszenierung.

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