16.10.2007

Konrad-Wolf-Preis 2007 der Akademie der Künste an Edgar Reitz

Edgar Reitz, der große Erzähler unter den deutschen Filmemachern, wird von der Akademie der Künste für sein Werk mit dem Konrad-Wolf-Preis 2007 geehrt. Der Jury gehörten in diesem Jahr die Akademiemitglieder Michael Ballhaus, Hans Helmut Prinzler und Margarethe von Trotta an.

Die Preisverleihung findet am Sonntag, 4. November 2007, 20 Uhr, in der Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, statt. Der Eintritt ist frei.

Edgar Reitz, Regisseur und Produzent zahlreicher Spiel- und Dokumentarfilme, verfasste überdies Texte über Filmtheorie und Filmästhetik, Erzählungen und Lyrik. Seine filmpolitische Tätigkeit begann mit seiner Mitwirkung in der „Oberhausener Gruppe“, die 1962 den deutschen Autoren-Film hervorbrachte und setzte sich mit der Gründung des „Instituts für Filmgestaltung“ an der Hochschule für Gestaltung in Ulm, der ersten Filmschule der Bundesrepublik Deutschland und anderen Initiativen fort.
Zu seinen wichtigsten Filmen zählen Cardillac (1968/69), Die Reise nach Wien (1973), Stunde Null (1976), Schneider von Ulm (1978) und die weltbekannte Heimat-Trilogie, die sich aus 31 abendfüllenden Einzelfilmen zu einem Jahrhundertepos zusammensetzt und mit über 54 Stunden Spieldauer zu den umfangreichsten erzählerischen Filmwerken der Filmgeschichte zählt.

Der Konrad-Wolf-Preis, benannt nach dem Filmregisseur und langjährigen Präsidenten der Akademie der Künste der DDR, gehört zu den in die vereinigte Akademie übernommenen Kunstpreisen mit bedeutendem Prestige. Der seit 1986 jährlich zu vergebende Preis gilt der Auszeichnung herausragender künstlerischer Leistungen vornehmlich auf dem Gebiet der Darstellenden Kunst und der Film- und Medienkunst. Er ist mit 5.000 € dotiert. Zu den bisherigen Preisträgern gehören u.a. Katharina Thalbach (1991), Peter Konwitschny (1992), Margarethe von Trotta (1993), Jürgen Flimm (1994), Ken Loach (1995), Christoph Marthaler (1996), Volker Schlöndorff (1997), Michael Haneke (1998), Agnès Varda (2001), Abbas Kiarostami (2003), Lars von Trier (2004), Andres Veiel (2005) und Wolfgang Engel (2006).

Preisverleihung
Mit Hans Helmut Prinzler, Margarethe von Trotta, Hinderk M. Emrich
Musik: Salome Kammer (Gesang), Frank Gutschmidt (Klavier)
Anschließend wird der Film „Stunde Null“ gezeigt.
Regie: Edgar Reitz, Buch: Peter Steinbach/Edgar Reitz, Kamera: Gernot Roll, Schnitt: Ingrid Broszat, Musik: Nikos Mamangakis, BRD 1977, 111 Minuten

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