22.10.2007

Akademie der Künste verleiht Käthe-Kollwitz-Preis 2007 am 4. November an Hede Bühl

Begrüßung     Klaus Staeck, Präsident der Akademie der Künste
Laudatio         Hartmut Kraft, Psychoanalytiker und Ausstellungskurator

Eröffnung:     Sonntag, 4. 11.2007, 11.30 Uhr, Eintritt frei
Ausstellungsdauer: 4. November – 16. Dezember 2007
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 11-20 Uhr, Eintritt frei

Mit dem Käthe-Kollwitz-Preis zeichnet die Akademie der Künste das bisherige Gesamtschaffen der in Düsseldorf lebenden Bildhauerin Hede Bühl aus.
Hede Bühl (geb. 1940 in Haan bei Düsseldorf) studierte an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf bei Sepp Mages und Joseph Beuys und arbeitete im Atelier von Ewald Mataré mit. Sie erhielt u.a. den Villa Romana Preis, Florenz (1973), den Großen Preis für Skulptur, Triennale Neu-Dehli (1978), den Villa Massimo Preis, Rom (1978/80), den Kunstpreis der Künstler, Düsseldorf (1982). Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Einzelausstellungen gezeigt und waren in vielen nationalen und internationalen Gruppenausstellungen vertreten. Werke befinden sich in wichtigen öffentlichen Sammlungen.
Zur Jury gehörten die Mitglieder der Sektion Bildende Kunst der Akademie Lothar Böhme, Michael Schoenholtz und Hans Vent.

Aus der Jurybegründung (von Michael Schoenholtz):
„... Die Bildhauerin Hede Bühl ist von einer stillen, dennoch kraftvollen Zurückgezogenheit bestimmt, ganz und gar unangepasst und sich den Moden verweigernd. Ihre Skulpturen zeigen Bekanntes, längst Erfahrenes, zumeist menschliche Körper und Köpfe. Individuell bedeutsame Attribute wieExtremitäten oder Details an den Köpfen bleiben aber unsichtbar oder sind weggelassen. Durch Bandagen werden die Formenaufs äußerste reduziert, ja geradezu versteckt. Doch scheint es viel zu kurz gesehen und gedacht, solches als Beleg für Gewaltakte zu identifizieren, die von außen kommen. Denn es istkeinerlei Abwehr, kein Aufbäumen zu bemerken. Es herrscht nur Stille...
Bei Hede Bühls Skulptur handelt es sich um das plastische Zentrum, das nach außen eine dermaßen starke Spannung, eine solche Dichte aufbaut, dass nicht die leiseste skulpturale Aktivität nach außen dringen kann. Da ist selbst das Gefühl nicht ganz abwegig, einem bildnerischen Schwarzen Loch gegenüberzustehen. Ein Zeichen also für höchste Konzentration, die das Setzen einer Grenze nach außen, gegen das Chaos, gegen Tohu und Bohu einschließt.
Dies ist eine in der zeitgenössischen Kunst selten anzutreffende künstlerische Position. Hede Bühl scheut sich dabei nicht, traditionelles bildhauerisches, auch außereuropäisches künstlerisches Vokabularin Anspruch zu nehmen ..."

Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro und wird, wie auch die dazugehörige Ausstellung und der Katalog von der Kreissparkasse Köln, Trägerin des Käthe Kollwitz Museum Köln, mitfinanziert.

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