4.4.2008

Mark-Braun-Archiv an die Akademie der Künste

Nach Aufgabe seines Büros aus gesundheitlichen Gründen hat Mark Braun, der Architekt des „Spreedreiecks“, sein Archiv der Akademie der Künste übergeben.
Mark Braun studierte an der  Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und war anschließend fast  zehn Jahre Geschäftsführer bei Foster and Partners, wo er u. a. als Bauleiter den Umbau des Reichstags zum Sitz des Deutschen Bundestags zu verantworten hatte. 1999 gründete er ein eigenes Büro und brillierte sogleich mit dem Neubau der SAP Geschäftsstelle in Berlin-Mitte, die in kühnem Schwung in die Altbausubstanz zum Hackeschen Markt überleitet. In nur acht Jahren seines Bestehens nahm sein Büro 48 Projekte in Angriff und erarbeitete in allen Baugenres teils futuristisch anmutende Entwürfe. Mark Brauns Architekturen sind Ergebnisse von Entwurfsprozessen, deren Resultate der Natur nahe stehen. Stets liegen ihnen leichte und dynamische Formen zugrunde, die aus modernsten Materialien gebildet sind und die Schwerkraft außer Wirkung zu setzen scheinen. Seine Suche nach vollkommener Gestalt spiegelt sich in der Entwicklung einer Türklinke ebenso wider wie in der Strukturierung einer ganzen Stadt.

Das Baukunstarchiv der Akademie erhielt nicht nur am Computer generierte Zeichnungen, 3-D Animationen und Modelle, sondern vor allem auch eine große Zahl von Handskizzen, die die Entwurfsgedanken des Architekten auch in Zukunft minutiös nach zu vollziehen erlauben. Die Vollendung des gläsernen Turms auf dem „Spreedreieck“ in Berlins Mitte, fast 90 Jahre nach Mies van der Rohes Idee, hätte zu einem neuen Wahrzeichen für die Hauptstadt werden können. Das ursprüngliche Projekt ist jedoch seit Jahren baupolitischen Querelen ausgesetzt. Die Fertigstellung der inzwischen auf Berliner Normalmaß reduzierten Hochhausvision liegt nicht mehr in der Verantwortung von Mark Braun. Die Idee wird im Baukunstarchiv der Akademie der Künste bewahrt bleiben.

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