7.9.2009

Klaus-Werner-Archiv der Akademie der Künste

Dokumente aus dem Vorlass in der Ausstellung „Die grüne Tür: Klaus Werner in Berlin“

Morgen: Dienstag, 8. September, 20 Uhr, Ausstellungseröffnung mit Akademie-Präsident Klaus Staeck
Galerie parterre, Danziger Straße 101, 10405 Berlin, Haus 103
Ausstellungsdauer: 9. September - 11. Oktober 2009, täglich 14 - 20 Uhr geöffnet

Die Akademie der Künste, Berlin, übernahm im Jahr 2006 den Vorlass des in Leipzig lebenden Kunsthistorikers Klaus Werner. Jetzt stellt die Ausstellung „Die grüne Tür: Klaus Werner in Berlin“, ein Kooperationsprojekt der Berliner Galerie Parterre und der Archivabteilung Bildende Kunst der Akademie, eine erste Auswahl des Materials vor.
Der berufliche Weg des 1940 im Erzgebirge geborenen Klaus Werner führte von der Berliner Humboldt Universität über das Ministerium für Kultur der DDR in die von ihm geleitete Galerie Arkade des staatlichen Kunsthandels. Hier hinterlässt sein Arbeiten und Wirken prägende Spuren, die zum Bestandteil nicht nur der ostdeutschen Kunstgeschichte wurden. Die acht Jahre von der Galeriegründung im Jahr 1974 bis zur Suspendierung Klaus Werners 1981 öffneten ein kulturelles Experimentierfeld zwischen Ost und West.
Das von der Akademie der Künste eingerichtete Klaus-Werner-Archiv beinhaltet u.a. persönliche Unterlagen, Manuskripte, dokumentarische und künstlerische Fotografien, Kataloge, Druckschriften, private und geschäftliche Korrespondenz mit Künstlern und Institutionen; Unterlagen über die Tätigkeit Werners als Direktor der Leipziger Galerie für Zeitgenössische Kunst (GfZK), als Rektor der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) sowie als Gründer der Galerie Arkade.
Auf diesem Archiv basiert der dokumentarische Teil der Ausstellung, der mit über 90 Exponaten Einblick in die Arbeit und das Engagement des Kunstvermittlers gewährt. Auf der grünen Tür seines Büros, die auch in der Ausstellung gezeigt wird, hinterließen zahlreiche Besucher und Künstler ihre Unterschrift. Dem trägt der Werkteil der Ausstellung mit Arbeiten ausgewählter Künstler Rechnung, zu denen unter anderem Horst Bartnig, Carlfriedrich Claus, Herman Glöckner, Dieter Goltzsche, Hans-Hendrik Grimmling, Klaus Staeck und Hans Vent gehören. Die Ausstellung zeigt, wie der Kunsthistoriker und Galerist, geprägt von freiem Geist, steter Aufmerksamkeit für neue künstlerische Entwicklungen und Freude an Veränderungen, seine Aufgabe und Tätigkeit verstanden hat. Über die Person des Protagonisten hinaus erlaubt das Projekt vielfältige Einblicke in die kulturpolitischen Verhältnisse der DDR. Das begleitende Film- und Gesprächsprogramm führt Künstlerpersönlichkeiten, die Wirkungsmacht einzelner Bilder und Filmeinstellungen, sowie Kunst- und Gesellschaftsgeschichte zu einem besonderen Beziehungsgeflecht zusammen. Hierzu tragen auch die eigens für diese Ausstellung geführten Interviews mit Künstlern und Wegbegleitern bei. Die Verbindung der unterschiedlichen Medien und Rezeptionsansätze, die Verknüpfung der Kunstwerke und Dokumente verweisen auf das multiplikatorische und kunstpublizistische Wirken Klaus Werners. Zeitgleich erscheint die Publikation „Klaus Werner: Für die Kunst“ im Verlag der Buchhandlung Walther König.

Für Rückfragen
Galerie parterre, Kathleen Krenzlin, Tel. 030 902 95-3846
Akademie der Künste, Michael Krejsa, Tel. 030 200 57-4051

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