27.10.2009

Herbst-Mitgliederversammlung der Akademie der Künste am 6. und 7. November in Berlin

Auf ihrer Herbst-Mitgliederversammlung am 6. und 7. November wird die Akademie der Künste ihre Arbeit des zurückliegenden Halbjahres bilanzieren. Im Frühjahr dieses Jahres war Klaus Staeck für weitere drei Jahre als Akademie-Präsident angetreten. Auch einige Neumitglieder werden zur Herbsttagung erwartet.
Mit insgesamt 20 Zuwahlen in diesem Jahr hat ein deutlicher Verjüngungsprozess innerhalb der Institution begonnen. Die Mitgliederversammlung ist nicht öffentlich.

Als ein Publikumsmagnet erwies sich in den Sommermonaten die Foto-Ausstellung „Übergangsgesellschaft. Porträts und Szenen 1980-1990“ zur Rolle der Künste bei den gesellschaftlichen Umbrüchen, die zum Mauerfall vor 20 Jahren führten. Mit einer Künstlernacht am 9. Oktober unter Teilnahme vieler Mitglieder und Gäste zur Erinnerung an die großen Leipziger Demonstrationen wurde der Programmschwerpunkt „Kunst und Revolte ’89“ beendet. Weitere herausragende Ereignisse waren die künstlerischen Programme der Akademie-Stipendiaten im Mai/Juni, das internationale Treffen europäischer Literaturakademien, Akademie-Gespräche, die sich der Klimapolitik und der Situation von Flüchtlingen in Europa widmeten, sowie ein Abend zur Eröffnung des Wolfgang-Hilbig-Archivs.
Bereits zum dritten Mal findet gegenwärtig in der Region Bitterfeld/Wolfen die zahlreiche Veranstaltungen umfassende Reihe „Kunstwelten“ statt, die Kinder und Jugendliche mit Akademie-Mitgliedern in acht Kunstwerkstätten zusammenführt. Verliehen wurden der Käthe-Kollwitz-Preis an Ulrike Grossarth, der Lion-Feuchtwanger-Preis an Reinhard Jirgl, und am kommenden Sonntag, dem 1.11., erhält der israelischen Dokumentarfilmer Avi Mograbi in der Akademie am Pariser Platz den Konrad-Wolf-Preis. Unmittelbar vor der Eröffnung steht das umfangreiche Kunstausstellungsprojekt „Istanbul Next Wave“ aus Anlass der 20jährigen Städtepartnerschaft Berlin-Istanbul.

Auf der kommenden Mitgliederversammlung soll erneut über das Urheberrecht im digitalen Zeitalter und über die Folgen der Digitalisierung für die Künste debattiert werden. Als Gast wurde der Heidelberger Urheberrechtsexperte Burghard Hess eingeladen. Mit einem Appell gegen die Missachtung des geistigen Eigentums war die Akademie im August dieses Jahres zum wiederholten Male an die Öffentlichkeit gegangen. Sie forderte wirksame Maßnahmen für einen europäischen Urheberschutz gegen die Monopolisierungsabsichten von Google. Der Appell wurde auch den zuständigen EU-Kommissaren und -Gremien sowie dem Deutschen Bundestag und der Bundesregierung übermittelt. Die Akademie der Künste hat damit in Abstimmung mit Initiativen des deutschen P.E.N. und der Verwertungsgesellschaft VG Wort ein deutliches Zeichen gegen einen weltweit drohenden Enteignungsprozess gesetzt, der Autoren wie überhaupt künstlerisch Kreative betrifft.

Zum Abschluss der Versammlung wird als öffentliche Veranstaltung der Film „Frau Walter Jens“ uraufgeführt – eine filmische Hommage an den Ehrenpräsidenten der Akademie und seine Frau (Sonnabend, 7.11., 19 Uhr, Hanseatenweg, Studio). Die nächste Lange Nacht steht für die kommende Frühjahrstagung (7./8.5.2010) auf dem Programm. Dann soll auch das 50jährige Jubiläum der Akademie am Hanseatenweg gefeiert werden.

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