7.5.2010

Akademie-Präsident Klaus Staeck zu 50 Jahre Akademie der Künste am Hanseatenweg

"Als vor 50 Jahren die Akademie der Künste aus einer Dahlemer Villa an den Hanseatenweg zog, war das ein bemerkenswerter Schritt in die Öffentlichkeit. Denn drei Ausstellungshallen und ein Studio für 700 Gäste verhalfen den Akademie-Mitgliedern im Westberliner Kulturbetrieb zu einem wichtigen Veranstaltungsort.
Geblieben sind die Erinnerungen an legendäre Gastspiele von Marcel Marceau und Mary Wigman, an Aufführungen mit Martin Held, Marianne Hoppe und Bernhard Minetti, an Lesungen mit Hans Mayer und Thomas Bernhard. Ein Auftritt von Joseph Beuys, der drei zerstörte Konzertflügel und ein ratloses Publikum hinterließ, was seine Wahl zum Mitglied zunächst verhinderte, bleibt ebenso unvergessen wie die Ausstellungen zu Henry Moore und "Monte Verità", aber auch der gnadenlose Streit um gegenständliche und nichtgegenständliche Kunst.
Heute, 50 Jahre nach seiner Erbauung, ist das Akademie-Gebäude am Hanseatenweg ein wichtiges und besonders gelungenes Baudenkmal der Nachkriegszeit. Hier hat die Architektur der frühen 1960er Jahre von Werner Düttmann nichts von ihrer Wirkkraft eingebüßt. Im Gegenteil, erlaubt sie doch eine gleichzeitige, großzügige Bespielung mit ganz unterschiedlichen Kunstformen und ist hervorragend für umfangreiche Ausstellungen und Festivals geeignet. Gerade von einer jüngeren Künstlergeneration wird der Ort gerne genutzt, um Neues zu erproben und zu gestalten. Ich bin froh darüber, dass es der Akademie, seit der Eröffnung des Gebäudes am Pariser Platz 2005, gelungen ist, sich in beiden Häusern gleichermaßen zu behaupten, indem sie auf die verschiedenen Möglichkeiten an den jeweiligen Standorten setzt. Während das Haus am Pariser Platz als Ort großer kulturpolitischer Debatten im öffentlichen Bewusstsein verankert ist, steht der Hanseatenweg für Experiment, künstlerische Werkstatt, außergewöhnliche Filmaufführungen und bedeutende Ausstellungen. Das soll auch so bleiben."


vgl. Pressemeldung vom 03.05.2010

Heute beginnt die Frühjahrsmitgliederversammlung der Akademie der Künste. Die Versammlung ist nicht öffentlich. Morgen, Sonnabend, 8. Mai, findet die Lange Nacht zum 50. Geburtstag des Akademie-Gebäudes am Hanseatenweg statt. Beginn: 19.30 Uhr. Programm hier
Kartenreservierung für die Lange Nacht Tel. 030 20057 2000

Pressekontakt: Anette Schmitt, Tel. 030 200 57-1509, schmitt@adk.de

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