17.8.2010

Das Verlangen nach Form – O Desejo da Forma. Neoconcretismo und zeitgenössische Kunst aus Brasilien

Ausstellung, 3. September bis 7. November 2010

Einladung zur Pressevorbesichtigung: Donnerstag, 2. September 2010, 18 Uhr

18 Uhr Pressevorbesichtigung
mit den Kuratoren Luiz Camillo Osorio (Rio de Janeiro) und Robert Kudielka (Berlin) und den anwesenden Künstlern Carlos Bevilacqua, Waltercio Caldas, Iole de Freitas, Carla Guagliardi

19 Uhr Ausstellungseröffnung
mit Bernd Neumann, Staatsminister für Kultur und Medien, S.E. Everton Vieira Vargas, Botschafter der Föderativen Republik Brasilien, Klaus Staeck, Präsident der Akademie der Künste und den Kuratoren

Vorbesichtigung der Ausstellungssäle ab 17 Uhr möglich

Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten
Akkreditierung unter presse@adk.de erwünscht

In den späten 1950er Jahren befand sich Brasilien in einem beispiellosen kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aufbruch. Brasilia, die neue Hauptstadt, wurde am Reißbrett entworfen und innerhalb weniger Jahre errichtet. Der Bossa Nova revolutionierte die Musikszene. Und die bildende Kunst artikulierte mit dem Neoconcretismo eine neue künstlerische Grundhaltung: Die geometrische Strenge konkreter Kunst verbindet sich mit sinnlicher Lust am Spiel, Subjektivität und Expressivität.

Die Ausstellung in der Akademie der Künste gibt einen Überblick über die enorme künstlerische Schaffenskraft dieser Zeit. Zu sehen sind Werke der prägenden Repräsentanten dieser Zeit, wie etwa Hélio Oiticica, Lygia Clark, Lygia Pape, Ivan Serpa, Aluísio Carvão, Amilcar de Castro und Franz Weissmann. Die Ausstellung zeigt auch die wechselseitigen Verflechtungen der Kunst- und Kulturszene mit der Architektur, und hier vor allem mit den Ikonen der brasilianischen Architektur jener Epoche, Lucio Costa und Oscar Niemeyer, den Gestaltern von Brasilia. Erkennbar wird die damalige kulturelle Pionierrolle Brasiliens: Aus der Adaption der „westlichen” Moderne heraus wurde eine eigenständige Brasilianische Moderne geschaffen, für deren Durchbruch der ökonomisch unterstützte Aufbruchsgeist ein günstiges Klima bot.

Zeitgenössische Positionen von Carlos Bevilacqua, Waltercio Caldas, Iole de Freitas, Carla Guagliardi sowie Cao Guimarães und Pablo Lobato verdeutlichen, dass ein bis zwei Generationen später ein neues Genre in der brasilianischen Kunst entstanden ist, eine Art „Raumkunst“, die Positionen des Neoconcretismo teils aufgenommen, teils auf neue Ziele und Interessen hin geöffnet hat.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Gerne vermitteln wir Interviews mit den Kuratoren und anwesenden Künstlern. Weitere Informationen unter www.adk.de/brasilien

Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes

>> Pressekontakt: Anette Schmitt, Tel. 030 200 57-1509/-14, schmitt@adk.de

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