31.3.2011

Marie-Luise Scherer - Auszeichnung mit dem Heinrich-Mann-Preis 2011 am kommenden Sonntag

Preisverleihung, Sonntag, 03. April, 19 Uhr
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin, Plenarsaal, Eintritt frei

Begrüßung: Ingo Schulze, Direktor der Sektion Literatur
Laudatio auf die Preisträgerin: Burkhard Müller
Dankesrede: Marie-Luise Scherer
Lesung von Texten Heinrich-Manns: Hanns Zischler

Der Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste geht in diesem Jahr an die Schriftstellerin Marie-Luise Scherer. Diese Wahl trafen die Juroren Wolf Lepenies, Patrick Bahners und Michael Maar, der Preisträger des letzten Jahres. Der mit 8.000 € dotierte Preis für Essayistik wird am kommenden Sonntag im Akademie-Gebäude am Pariser Platz verliehen.

»Marie-Luise Scherer hat aus den Reportagen, die sie von 1974 bis 1998 für den Spiegel verfasste, eine eigene Kunstform geschaffen, für die der rechte Begriff noch nicht gefunden ist. Nur darüber, dass es sich um große Literatur handelt, besteht in der Kritik seltene Einmütigkeit. Scherer, wie ihr Preis-Patron an französischen Stilvorbildern geschult, sucht lange nach dem mot juste und hat einen proustschen Sinn fürs Detail. […] Scherers Kunst-Reportagen sind ins Novellistische spielende, abgründige, filigran komponierte und sprachlich meisterhafte Piècen von fast ungeheurer Akkuratesse. Mit dem Heinrich-Mann-Preis wird eine Autorin geehrt, an deren kalt schimmernden, gehärteten Prosastücken der Zahn der Zeit sich vergeblich abmüht.«, so heißt es in der Begründung der Jury.

Marie-Luise Scherer, geboren 1938 in Saarbrücken, lebt in Damnatz an der Elbe. Legendär sind ihre literarischen Reportagen, die sie von 1974 bis 1998 für den Spiegel verfasste. Eine Auswahl ihrer Texte veröffentlichte sie 1988 erstmals als Buch unter dem Titel „Ungeheurer Alltag“. 2004 erschien in Hans Magnus Enzensbergers „Die andere Bibliothek“ der als große Literatur hochgelobte Erzählungsband „Der Akkordeonspieler“. 1994 erhielt Marie-Luise Scherer den Ludwig-Börne-Preis als Würdigung ihrer hervorragenden Leistungen im Bereich Reportage und 2008 den Italo-Svevo-Preis.

Der Akademie-Preis für Essayistik wird jährlich durch eine unabhängige dreiköpfige Jury vergeben. Die Preisträger der letzten Jahre waren Michael Maar (2010), Hanns Zischler (2009), Heinz Schlaffer (2008) und Karl Heinz Bohrer (2007).
(vgl. Pressemeldung vom 28.01.2011)

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