23.8.2011

Der Konrad-Wolf-Preis 2011 der Akademie der Künste geht an den ungarischen Filmregisseur Béla Tarr

Die Akademie der Künste, Berlin, verleiht den Konrad-Wolf-Preis 2011 an den ungarischen Filmregisseur Béla Tarr. Die Verleihung des Preises, der mit 5.000 Euro dotiert ist, findet am 14. Oktober 2011 in der Akademie der Künste, Hanseatenweg, statt. Die Laudatio hält Ulrich Gregor. Die Jury bestand aus den Akademie-Mitgliedern Ulrich Gregor, Reinhard Hauff und Jeanine Meerapfel. Einem größeren Publikum bekannt wurde Béla Tarr (geb. 1955) mit dem Film „Sátántangó” (1990-1994). Sein aktueller Film „A Torinói Ló / Das Turiner Pferd”, der anlässlich der Preisverleihung gezeigt wird, wurde im diesjährigen Wettbewerb der Berlinale mit dem Großen Preis der Jury geehrt.

In der Jurybegründung heißt es: „Béla Tarr hat seit den 80er Jahren ein Werk großer Geschlossenheit und Konsequenz vorgelegt, das seismographisch auf die Lebensbedingungen der Menschen in unserer Zeit reagiert. Er hat durch seine Bildgestaltung und Erzähltechnik einen filmischen Stil großer Dichte entwickelt, der in der heutigen Welt-Kinematographie einzigartig ist. Seine Filme sind Herausforderungen an den Zuschauer und besitzen eine radikale, zugleich visionäre Qualität.“

Béla Tarr, geboren 1955 in Pécs, studierte an der Budapester Akademie für Theater- und Filmkunst. 1981 Gründungsmitglied des Filmstudios Tarsula. Seit 1990 ist Tarr Gastdozent an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin. Er debütierte 1977 mit „Family Nest“ und wurde mit „Kárhozat / Verdammnis“ 1987 weltbekannt. Es folgten der legendäre, über siebenstündige Film „Sátántangó“ (1994), „Werckmeister Harmóniák“ (2000) und „A londoni férfi / The Man from London“ (2007). Das stille Drama „A Torinói Ló“ (2011) ist sein jüngster Film.

Benannt nach dem Filmregisseur und langjährigen Präsidenten der Akademie der Künste der DDR, wird der mit 5.000 Euro dotierte Konrad-Wolf-Preis jährlich für herausragende künstlerische Leistungen auf den Gebieten der darstellenden Kunst sowie der Film- und Medienkunst vergeben. Die Preisträger der letzten Jahre waren Andres Veiel (2005), Wolfgang Engel (2006), Edgar Reitz (2007), Simon McBurney (2008), Avi Mograbi (2009) und Alvis Hermanis (2010).


 

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