16.11.2011

Gebäuderekonstruktion als Spiegel kultureller Identitäten

Polnisch-deutsches Symposium in Berlin
17. und 18. November

Die Akademie der Künste und das Polnische Institut Berlin veranstalten morgen und übermorgen eine Tagung zum Thema „Gebäuderekonstruktion“. Der Begriff der Rekonstruktion wird dabei weit aufgespannt, vom pfleglichen Umgang mit der Bausubstanz bei Bewahrung der historisch überkommenen Erscheinungsform bis hin zur Wiederherstellung zerstörter Bauten wie dem Berliner Stadtschloss, das bis heute Thema leidenschaftlicher Kontroversen ist. In öffentlichen Kurzvorträgen und Podiumsgesprächen stellen die eingeladenen Denkmalpfleger, Architekten, Kunsthistoriker und Museologen ihr Expertenwissen vor. Können Zukunftsvisionen im historischen Fassadenkleid gedeihen? Welche Stadt-Bilder aus der Vergangenheit prägen unser kulturelles Gedächtnis und welche Bilder werden es für kommende Generationen sein?
Zum Auftakt der Tagung am Donnerstag wird Aleida Assmann, Professorin für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz, über „Raum und Ort – Die Stadt als Gedächtnisort und Geschichtsspeicher“ sprechen. Der Darmstädter Architekturhistoriker Werner Durth blickt in seiner Einführung auf die Rekonstruktionsdebatten, ihre Konjunkturen und Wandlungen, der letzten 60 Jahre zurück. Beim Symposium am Freitag werden die polnischen Teilnehmer aktuelle Fallbeispiele aus Warschau, Gdańsk, Kraków und Wrocław präsentieren. Welche Erfahrungen machen polnische Denkmalpfleger mit öffentlichen und privaten Bauherren, wenn es um die Rekonstruktion historischer Stadtbilder geht? Abends steht ein Podiumsgespräch auf der Agenda: „Rekonstruktion statt Original?“ Welchen Wert bemisst man heute noch einem originalen, aber eventuell gefährdeten Gebäude, wenn es sich anstelle denkmalpflegerischer Erhaltung ebenso gut demontieren und wieder aufbauen lässt?

Veranstaltungsdaten

Donnerstag, 17. November, 20 Uhr
Vortrag von Aleida Assmann, Einführung und Gespräch Werner Durth
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, Studio

Freitag, 18. November, 17.30 Uhr Symposium, 20 Uhr Podiumsgespräch (in englischer Sprache)
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, Plenarsaal

Das vollständige Programm finden Sie unter www.adk.de/blickwechsel
Kombiticket 5/3 €
Pressekarten unter presse@adk.de, Tel. 030 200 57-1514

Das Symposium findet statt im Rahmen von „BLICKWECHSEL. Künstlerische Dialoge mit Polen“, einem Projekt der Akademie der Künste und des Polnischen Instituts Berlin. Gefördert aus Mitteln der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft Polens 2011.

Für Rückfragen: Carolin Schönemann, Sektion Baukunst, Tel. 030 20057 – 1538, baukunst@adk.de

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