26.11.2015

Lyriker droht Hinrichtung
Appell an die Bundesregierung, sich für Ashraf Fayadh einzusetzen

Als eine internationale Sozietät von über 400 Künstlern sind wir, die Mitglieder der Akademie der Künste in Berlin, entsetzt über die furchtbare Strafe, die gegen den 35jährigen Lyriker Ashraf Fayadh verhängt wurde. Ein Gericht in Saudi-Arabien hat ihn aufgrund angeblich atheistischer Propaganda zum Tode verurteilt.
Ashraf Fayadh, der seit zwei Jahren wegen seines 2008 erschienenen Gedichtbands „Instruction Within“ im Gefängnis sitzt, wird „Abfall vom Glauben“ vorgeworfen.
Als wichtiger Handelspartner genießt die Bundesrepublik in Saudi-Arabien großes Ansehen. Wir bitten die Bundesregierung dringend, alles in ihrer Macht Stehende zu versuchen, damit Ashraf Fayadh nicht hingerichtet und aus der Haft entlassen wird.
Kein Schauprozess und kein noch so hartes Urteil wird den Geist der Freiheit unterdrücken können. Die Menschenrechte sind unteilbar. Sie gelten für Gläubige wie für Nicht-Gläubige. Das Leben eines Menschen ist das höchste Gut, das es weltweit zu schützen gilt.


Jeanine Meerapfel
Präsidentin der Akademie der Künste