10.11.2004

Architektur der Erinnerung

Neue Veranstaltungsreihe startet mit einem Vortrag über das World Trade Center Memorial in New York von
James E. Young

Dienstag, 16. November 2004, 19.00 Uhr
Einführung: Knut Nevermann (Ministerialdirektor, Stellvertreter der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien)
James E. Young, Amherst/USA: "Das World Trade Center Memorial in New York"
Korreferat: Stefanie Endlich, Berlin
Vortrag in englischer Sprache
Ort: Haus der Commerzbank, Pariser Platz 1, 10117 Berlin

Unter dem Titel "Architektur der Erinnerung. Deutsche und internationale Projekte der Erinnerung im Kontext der Gedenkkultur" führt die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas zusammen mit der Akademie der Künste zwischen dem 16. November 2004 und dem 12. April 2005 eine Reihe von insgesamt neun Veranstaltungen durch. In der Vortragsreihe werden aktuelle Gestaltungen für geplante oder schon realisierte Stätten nationalsozialistischer Verbrechen, aber auch für andere aktuelle Gedenkorte in Deutschland und im Ausland von den beteiligten Architekten und Künstlern selbst vorgestellt und von kompetenten Fachleuten kommentiert.

Ziel der interdisziplinären Veranstaltungsreihe ist es, den Umgang mit Erinnerung auf der künstlerischen und baukünstlerischen Ebene auszuloten. Stand in bisherigen öffentlichen Auseinandersetzungen überwiegend die Erinnerungskultur in Deutschland, den USA und Israel im Zentrum, soll in der aktuellen Vortragsreihe der Blick auch auf die zeitgenössische Gedenkkultur in den ostmitteleuropäischen Ländern gelenkt werden. Gerade in den letzten Jahren sind dort interessante Projekte entstanden, die sich von der hiesigen Erinnerungs-architektur stark unterscheiden. Während in osteuropäischen Denkmälern eine lebendige Tradition der Postmoderne bis hin zum Pathos ihren Ausdruck findet, überwiegen in der deutschen Erinnerungslandschaft minimalistische Gestaltungsprinzipien.

Auftakt der Veranstaltungsreihe bildet ein Vortrag des renommierten Gedenkexperten James E. Young über das World Trade Center Memorial in New York. Er war Juror beim Wettbewerb zur Gestaltung des Denkmals für die Opfer des Anschlags auf das World Trade Center und hat auch bei der Entscheidung für den Holocaust-Denkmal-Entwurf von Peter Eisenman in Berlin eine wichtige Rolle gespielt. James E. Young ist Professor für Englisch und Judaic Studies an der Universität von Massachusetts, Amherst, und Direktor der Association of Jewish Studies.

Weitere Informationen zum Programm unter: www.holocaust-mahnmal.de

Programmübersicht

"Architektur der Erinnerung" Zum Programm

Dienstag, 16. November 2004, 19.00 Uhr
James E. Young (Amherst/USA): "Das World Trade Center Memorial in New York"
Korreferat: Stefanie Endlich (Berlin), Vortrag in englischer Sprache
Ort: Haus der Commerzbank, Pariser Platz 1, 10117 Berlin

Dienstag, 30. November 2004, 20.00 Uhr
István Mányi (Budapest): "Das Holocaust-Museum in Budapest"
Korreferat: István Eörsi (Budapest und Berlin)

Dienstag, 14. Dezember 2004, 20.00 Uhr
Leo Pavlát, Michael Deiml, Ale Veselý (Prag):"Holocaust-Denkmäler in Tschechien"
Korreferat: Vladimír Šlapeta (Prag)

Dienstag, 11. Januar 2005, 20.00 Uhr
Dani Karavan (Paris): "Entwurf für das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma in Berlin-Mitte"
Korreferat: Christoph Brockhaus (Duisburg), Vortrag in englischer Sprache

Dienstag, 25. Januar 2005, 20.00 Uhr
Günther Domenig (Graz): "Umbau des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg zum Dokumentationszentrum"
Korreferat: Wolfgang Schäche (Berlin)
Dienstag, 8. Februar 2005, 20.00 Uhr
Micha Ullman (Stuttgart/Ramat Hasharon): "Mahnmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung in Berlin-Mitte"
Korreferat: György Konrád (Budapest)

Dienstag, 1. März 2005, 20.00 Uhr
Andrzej Solyga, Warschau, und Andrew Baker (Washington DC/USA): "Neugestaltung des Vernichtungslagers Belzec in Polen"
Korreferent: Günter Schlusche (Berlin)

Dienstag, 15. März 2005, 20.00 Uhr
Ulrich Erben (Düsseldorf): "Farben der Erinnerung"
Korreferent: Robert Kudielka (Berlin)
Dienstag, 12. April 2005, 19.00 Uhr
Podiumsdiskussion mit Gabi Dolff-Bonekämper, Jochen Gerz, Günter Morsch, Hans-Erhard Haverkampf u.a.; Moderation: Günter Nagel und Robert Kudielka (Akademie der Künste)
Ort: Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10 117 Berlin

Alle Vorträge werden, wenn nicht anders angegeben, auf Deutsch gehalten oder gedolmetscht. Änderungen und Ergänzungen vorbehalten.

Veranstaltungsort (wenn nicht anders angegeben):
Vertretung des Saarlandes beim Bund,
In den Ministergärten 4,
10117 Berlin
Veranstalter: Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
in Kooperation mit der Akademie der Künste, Abteilung Bildende Kunst und Abteilung Baukunst

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