2.11.2004

Hommage à Aleksandar Tišma und Miroslav Krleža

DRAUSSEN VOR DER TÜR - Rahmenprogramm zur Ausstellung
"E.U. positive – Kunst aus dem neuen Europa"

Mitglieder der Akademie und ihre Gäste erinnern an die großen Autoren aus jenen südost-europäischen Ländern, die für die nächsten Jahre nicht zur EU gehören werden – Autoren, die Weltrang haben, doch in Mitteleuropa beinahe schon wieder vergessen sind.

Donnerstag, 11. November 2004, 20.00 Uhr
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, Studiofoyer
Eintritt € 6.- / ermäßigt € 4.-

Es sprechen Ilma Rakusa und Bora Cosic. Einführung: Adolf Muschg
Es lesen Ilma Rakusa und Michael Degen.

Als kenntnisreicher Chronist und scharfsichtiger Beobachter erzählt Aleksandar TiŠma in seiner gleichermaßen klaren und präzisen wie poetischen Sprache von Vergangenheit und Gegenwart seiner Heimatstadt Novi Sad, die Schicksale von Menschen verschiedener Nationalitäten und ihr Zusammenleben in der Vojvodina sowie ein wichtiges Stück europäischer Geschichte in extremen Krisensituationen. Novi Sad wird zum Labor, in dem TiŠma den Spuren der Verwüstungen von Krieg und Deportationen nachgeht.
Aleksandar TiŠma, 1924 in HorgoŠ/Vojvodina geboren, lebte in Novi Sad. Seit 2002 Mitglied der Akademie der Künste. Er starb 2003. Auf dt. erschienen u.a. "Der Gebrauch des Menschen" (1991), "Das Buch Blam" (1995), "Die wir lieben" (1996), "Kapo" (1997), "Treue und Verrat" (1999).
Der stofflich-thematische Hintergrund der Romane, Erzählungen und Dramen von Miroslav KrleŽa ist der Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie, der Erste Weltkrieg mit seinen Folgen, das Entstehen Jugoslawiens. Nüchtern und analytisch erzählt KrleŽa von verhängnisvoller Dummheit, Selbstsucht, Feigheit, Liebedienerei und Korruption.
Miroslav KrleŽa, 1893 in Zagreb geboren, lebte in Budapest, Galizien, seit dem Zweiten Weltkrieg wieder in Zagreb. Er starb 1981. Auf dt. erschienen u.a. "Die Rückkehr des Filip Latinovisz" (1961), "Ohne mich. Eine einsame Revolution" (1962), "Bankett in Blitwien" (1963), "Die Glembays" (1963), "In Agonie" (1964), "Europäisches Alphabet. Kulturgeschichtliche Essays" (1964).

In Zusammenarbeit mit Südost Europa Kultur e.V.
Mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Preußische Seehandlung.

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