12.5.2006

Neue Mitglieder der Akademie der Künste

Auf der Frühjahrs-Mitgliederversammlung der Akademie der Künste wurden neue Mitglieder gewählt. Ihre Namen werden von der Akademie bekannt gegeben, wenn die Annahme der Wahl bestätigt wurde. Bisher liegt diese Bereitschaft von den nachfolgenden neuen Mitgliedern vor:


Sektion Baukunst

Matthias Sauerbruch

1955 geb. in Konstanz, Studium an der Architectural Association in London und Mitarbeit bei Elias Zenghelis und Rem Koolhaas. Seit 1989 mit Louisa Hutton gemeinsames Büro in Berlin. Bauten u.a. Photonikzentrum in Berlin-Adlershof, Experimentelle Fabrik in Magdeburg, GSW Hauptverwaltung in der Kochstraße, Berlin, Umweltbundesamt in Dessau. Preisträger in Wettbewerben: Sammlung Brandthorst auf dem Gelände der Münchner Pinakotheken und Museum of Modern Art in Sydney. Lehrämter: 1995-2001 an der TU Berlin, seit 2001 an der Akademie der Bildenden Kunst in Stuttgart. Lebt in Berlin.

Shigeru Ban

1957 geb. in Tokio; Studium am Southern California Institute of Architecture, weiterführende Studien an der Cooper Union School of Architecture; Mitarbeit im Büro Arata Isozaki, Tokio; 1985 Gründung des eigenen Büros Shigeru Ban Architects in Tokio und seit 1995 Berater des UN-Flüchtlingskommis-sars (UNHCR). Gastprofessuren in Japan und USA; 2000 Förderungspreis Baukunst des Kunstpreises Berlin; seit 2001 Professur an der Keio University. Bauten und Projekte u.a. 1999 Pappröhren-Notunterkunft für Flüchtlinge, Rwanda; 2000 Pappröhren-Blockhaus, Notunterkünfte für Erdbebenopfer, Westtürkei; EXPO-Pavillon für Japan (in Kooperation mit Frei Otto), Hannover; Naked Haus, Kawagoe; 2001 Kindertagesstätte des Imai Hospital, Odate; Sporthalle des Imai Hospital, Odate.
Lebt in Tokio.


Sektion Literatur

Uwe Timm

1940 geb. in Hamburg. Prosa, Hörspiele, Filme. Nach Kürschnerlehre und Abitur am Braunschweig-Kolleg Studium derPhilosophie, Germanistik, Soziologie und Volkswirtschaftslehre in München und Paris. Promotion über Albert Camus. Setzte der Studentenrevolte mit seinem ersten Roman "Heißer Sommer" (1974) ein literarisches Denkmal. Weitere Veröffentlichungen u.a.: "Morenga" (1978), "Der Mann auf dem Hochrad" (1984), "Rennschwein Rudi Rüssel" (1989), "Die Entdeckung der Currywurst" (1993), "Johannisnacht" (1996), "Rot" (2001), "Am Beispiel meines Bruders" (2003), "Der Freund und der Fremde" (2005). Preise u.a.: Literaturpreis der Stadt München (1990), Bayerischer Filmpreis (1996), Große Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (2001). Lebt in München und Berlin.

Ingo Schulze

1962 geb. in Dresden, studierte klassische Philologie in Jena; war bis 1990 als Dramaturg am Landestheater Altenburg, dann in einer Zeitungsredaktion tätig. 1993 Aufenthalt in Sankt Petersburg. Für seinen ersten Roman "33 Augenblicke des Glücks" wurde er mit dem Alfred-Döblin-Förderpreis und dem Ernst-Willner-Preis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs ausgezeichnet. "Simple Storys" erschien 1998, "Neue Leben" 2005. Erhielt 2001 den Joseph-Breitbach-Preis (gemeinsam mit Dieter Wellershoff und Thomas Hürlimann). Lebt in Berlin.

Thomas Hürlimann

1950 geb. in Zug (Schweiz); Prosa, Essay, Drama. Philosophie-Studium in Zürich und Berlin. Arbeitete als Regieassistent und Dramaturg am Berliner Schiller-Theater und später als Hausautor am Zürcher Schauspielhaus. Debüt als Autor 1981 mit dem Erzählband "Die Tessinerin”. Weitere Veröffentlichungen u.a: "Grossvater und Halbbruder. Ein Theaterstück" (1981), "Das Gartenhaus. Novelle" (1989), "Der große Kater. Roman" (1998), "Fräulein Stark. Novelle" (2001). Preise u.a.: Berliner Literaturpreis (1992), Konrad-Adenauer-Preis (1997), Joseph-Breitbach-Preis (2001), Jean-Paul-Preis (2003). Lebt in Willerzell bei Einsiedeln und in Berlin.

Reinhard Jirgl

1953 geb. in Berlin (Ost), aufgewachsen in der Altmark. Prosa, Essay. Elektrotechnik-Ingenieurstudium an der Humboldt-Universität, 1978-1995 Arbeit als Techniker an der Berliner Volksbühne. Romane u.a.: "Mutter Vater Roman" (1990), "Im offenen Meer" (1991), "Abschied von den Feinden" (1995), "Hundsnächte" (1997), "Die atlantische Mauer" (2000), "Genealogie des Tötens" Trilogie (2002), "Die Unvollendeten" (2003), "Abtrünnig. Roman aus der nervösen Zeit" (2005). Auszeichnungen u.a.: 1993 Alfred-Döblin-Preis, 1998 Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung; 1999 Josef-Breitbach-Preis. Lebt in Berlin.


Sektion Darstellende Kunst

Hans Neuenfels

1941 geb. in Krefeld. Regisseur, Filmemacher und Schriftsteller. Schauspiel- und Regieausbildung in Wien am Max-Reinhardt-Seminar. Nennt den Surrealisten Max Ernst, als dessen Sekretär Neuenfels arbeitete, seinen "geistigen Vater". Mit 28 Jahren hatte Hans Neuenfels bereits 30 Stücke inszeniert und eine feste Gruppe von Schauspielern um sich geschart, zu der u. a. Elisabeth Trissenaar, Gottfried John und Ulrich Wildgruber gehörten. Wichtige Stationen nach Heidelberg waren das Stuttgarter Staatstheater und das Schauspiel Frankfurt. Von 1986 bis 1990 war Hans Neuenfels Intendant der Freien Volksbühne in Berlin. Seit 1974 Opernregie: u. a. Verdis "Il Trovatore" in Nürnberg und Berlin; Verdis "Macbeth" und "Aida" in Frankfurt; "Die Macht des Schicksals", "Rigoletto" und Zimmermanns "Die Soldaten" an der Deutschen Oper Berlin; die Uraufführung von Adriana Hölszkys "Die Wände" bei den Wiener Festwochen; an der Volksoper Wien "Der König Kandaules" von Alexander von Zemlinsky und an der Wiener Staatsoper Giacomo Meyerbeers "Le prophète". "Entführung aus dem Serail" in Stuttgart wurde 1998 zur Aufführung des Jahres gekürt. Am Deutschen Theater Berlin Shakespeares "Titus Andronicus" und Strindbergs "Totentanz". Mit der Inszenierung von Schostakowitschs "Lady Macbeth von Mzensk" erste Arbeit an der Komischen Oper Berlin.

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