„Rodzinna Europa“ - Europa als Heimat? Ein polnisch-deutscher Literaturdialog Danziger Identitäten

Lesung und Diskussion
Eröffnet wird der polnisch-deutsche Literaturdialog, den Akademie der Künste und Polnisches Institut Berlin zum Schwerpunkt BLICKWECHSEL gemeinsam ausrichten, mit Gdańsk als Ort der mitteleuropäischen Geschichte. Im Mittelpunkt stehen dabei die neben Günter Grass bedeutendsten "Danziger Autoren" Paweł Huelle und Stefan Chwin, deren Hauptthema die Geschichte und Gegenwart der Stadt Gdańsk ist. Beide lesen Texte zu Gdańsk und tauschen sich anschließend mit dem Herausgeber der Anthologie "Danziger Identitäten. Eine mitteleuropäische Debatte", Basil Kerski, über das Thema aus. Die Anthologie erscheint zum Literaturdialog (Deutsches Kulturforum östliches Europa, 2011).

Moderation: Ariane Afsari
Lesung der deutschen Übersetzung: Leo Solter

Stefan Chwin, geb. 1949, lebt in Gdańsk. Auf deutsch u.a. "Tod in Danzig" (1997), "Die Gouvernante" (2000, beide Rowohlt Berlin) und "Der goldene Pelikan" (Hanser 2005)
Paweł Huelle, geb. 1957, lebt in Gdańsk. Auf deutsch: neben dem Danzig-Roman "Weiser Dawidek" (Luchterhand 1992) u.a. die Danziger Erzählungen "Silberregen" (Rowohlt 2000) und der Bildungsroman "Castorp" (C.H. Beck 2004)
Basil Kerski, geb. 1969 als Sohn polnisch-irakischer Eltern, Autor, ist Chefredakteur des zweisprachigen deutsch-polnischen Magazins DIALOG und
Direktor des Europäischen Solidarność-Zentrums in Danzig

Im Kontrast dazu steht der zweite Teil des Abends, wenn Andrzej Stasiuk seinen gerade bei Suhrkamp erschienenen neuen Roman "Hinter der Blechwand" zum ersten Mal in Berlin vorstellt. Stasiuk erzählt schonungslos und hochpoetisch vom Verschwinden Osteuropas im Zuge der Globalisierung. Katja Lange-Müller wird ihn dazu befragen.

Andrzej Stasiuk, geb. 1960, lebt seit 1986 in den Beskiden und bereist seit Jahren den europäischen Südosten. Zuletzt: "Fado. Reiseskizzen" (2008), "Winter" (2009). Im September 2011 erschien ebenfalls bei Suhrkamp sein neuester Roman "Hinter der Blechwand".
Katja Lange-Müller, geb. 1951, lebt in Berlin. Prosaautorin. Zuletzt: "Böse Schafe" (Kiepenheuer & Witsch 2007). Mitglied der Akademie der Künste

Mit dem Titel "Rodzinna Europa" (Heimat Europa) bezieht sich der polnisch-deutsche Literaturdialog auf eines der zentralen Bücher des polnischen Dichters und Literaturnobelpreisträgers Czesław Miłosz, der in diesem Jahr seinen hundertsten Geburtstag feiern würde.
Über die Ideen von Miłosz und seine Wirkung in Ost und West diskutieren Adam Zagajewski, Durs Grünbein, Michael Krüger und Olga Tokarczuk am 8. Dezember.
Der letzte Abend am 9. Dezember ist der jüngsten Schriftstellergeneration und ihrem Bild von Europa gewidmet.

In Kooperation mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa und mit freundlicher Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung

Mittwoch, 7.12.2011

19 Uhr

Pariser Platz

Plenarsaal

Lesung und Gespräch mit Paweł Huelle, Stefan Chwin, Basil Kerski, Moderation Ariane Afsari
Andrzej Stasiuk „Hinter der Blechwand“, Lesung und Gespräch mit Katja Lange-Müller
€ 5/3
>> im Rahmen von BLICKWECHSEL. Künstlerische Dialoge mit Polen