lens-based sculpture
Die Veränderung der Skulptur durch die Fotografie

Ausstellung

In der Ausstellung „lens-based sculpture“ wird zum ersten Mal das Verhältnis von Fotografie und Skulptur aus der Perspektive der Skulpturgeschichte dargestellt. Im Zentrum steht die Frage, wie sich die moderne Skulptur durch die Fotografie von dem jahrtausendealten Prinzip der Statue löste und in eine neue künstlerische Praxis verwandelte. Die Fotokamera dient als primäres Werkzeug der Bildhauerei, als Skizzenblock und als Hilfsmittel zur Übersetzung von räumlichen und strukturellen Wiedergaben in Masse und Form.

Der hier erstmalig verwendete Begriff der „lens-based sculpture“ verweist auf die in dieser Ausstellung neue Sichtweise auf die Skulptur und die Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Der Einfluss der Fotografie mit ihren technischen Möglichkeiten und ihrer Raum- und Dinganschauung trägt immens zur Veränderung der Ästhetik der Skulptur bei.

Ein ganz besonderes Highlight dieser Ausstellung ist die Rekonstruktion von Marcel Duchamps „Porte Gradiva“ (1937), die hier erstmals in ihrer ursprünglichen Form, als durchschreitbarer Türdurchgang, aufgebaut wird. Des Weiteren markieren die Werke von Umberto Boccioni und Raymond Duchamp-Villon den Ausgangspunkt für „lens-based sculpture“. Den Kern der Schau bilden die seit den 1960er Jahren entstanden Arbeiten u.a. von John Ahearn, John Chamberlain, Tony Cragg, Valie Export, Rebecca Horn, Edmund Kuppel, Ron Mueck, Bruce Nauman, Giuseppe Penone, Hermann Pitz, George Segal, Roman Signer und Kiki Smith.

Die beiden Bildhauer Bogomir Ecker und Raimund Kummer entwickelten die Ausstellungsarchitektur, in welche zwei Denkräume integriert sind. Einem Archiv ähnlich, dicht und multimedial bestückt, eröffnen sie zusätzliche Einblicke in die komplexe künstlerische Recherche zu den Phänomenen von „lens-based sculpture“.

„lens-based sculpture“, eine Kooperation der Akademie der Künste und des Kunstmuseum Liechtenstein, präsentiert rund 200 Arbeiten von mehr als 70 internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Die Ausstellung wird kuratiert von Bogomir Ecker, Raimund Kummer, Friedemann Malsch und Herbert Molderings. Künstler und Kunstwissenschaftler erschaffen in dieser Ausstellung gemeinsam in direktem Austausch einzigartige Gegenüberstellungen künstlerischer Positionen und ungewöhnliche Präsentationsformen.

Es erscheint ein deutsch-englisches Katalogbuch mit Texten von Michel Frizot, Ursula Frohne, Friedemann Malsch, Herbert Molderings, Dietmar Rübel und Annette Tietenberg sowie einem Bildessay von Bogomir Ecker und Raimund Kummer.
Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds Berlin und die Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste.

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24.1. — 21.4.2014

Hanseatenweg

Hallen

di bis so 11–19 Uhr Eintritt € 6 / 4

Eintritt frei: di 15–19 Uhr und für Besucher bis 18 Jahre an allen Tagen