Zwei Autorinnen im Transit – Ein literarischer Briefwechsel zwischen Terézia Mora und Şehbal Şenyurt Arınlı

Lesung und Gespräch

Im Rahmen der literarischen Reihe des Writers in Exile-Programms des deutschen PEN-Zentrums ist ein Briefwechsel der besonderen Art entstanden. Zwei Schriftstellerinnen korrespondieren über Wochen und stehen sich zum ersten Mal bei der Lesung ihrer Briefe in der Akademie der Künste gegenüber: Terézia Mora, seit 2008 Mitglied der Sektion Literatur der Akademie der Künste und seit kurzem Büchner-Preisträgerin, und Şehbal Şenyurt Arınlı, Schriftstellerin, Dokumentarfilmerin und Stipendiatin des PEN-Exilprogramms. Nach der Lesung lassen sich die beiden Schriftstellerinnen vom ehemaligen PEN-Präsidenten, dem Schriftsteller Gert Heidenreich, zu ihren Texten befragen.

Mehrere Wochen lang schickten sie einander Texte, in denen es um ihren Alltag geht, ihre Ängste und Verunsicherungen, ihre Träume und Visionen für die Zukunft. Obwohl sie sich nie begegnet sind, wissen sie viel übereinander: die bekannte, mit Literaturpreisen überhäufte Terézia Mora und die vor einem Jahr in Deutschland angekommene, in der deutschen Literaturszene noch unbekannte Şehbal Şenyurt Arınlı. Terézia Moras Briefpartnerin steht erst am Anfang ihrer schriftstellerischen Existenz in Deutschland. Sie wurde 2017 wegen ihres Engagements für die kurdische Minderheit in der Türkei festgenommen und konnte nur durch einen Zufall fliehen und in Deutschland Zuflucht finden. Trotz der Unterschiedlichkeit ihrer Lebensläufe kreisen die Briefe nicht nur um das Thema Schreiben, sondern auch um Verluste, Einsamkeit, Außenseitertum, bedrohte Existenz. Sie schreiben von Privatem, Politischem und Gesellschaftlichem aus sehr persönlicher Sicht, hie und da scheren sie aus in die Historie ihrer Herkunftsländer: Türkei und Ungarn.

Mit:
- Terézia Mora, Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Übersetzerin
- Şehbal Şenyurt Arınlı, Writers in Exile-Stipendiatin, Dokumentarfilmerin, Menschenrechtsaktivistin und Journalistin
- Gert Heidenreich, Schriftsteller und Journalist, ehem. PEN-Präsident
- Franziska Sperr, Autorin, ehem. Writers in Exile-Beauftragte und Vizepräsidentin des deutschen PEN-Zentrums
- Helene Grass, Schauspielerin
- Die Lyrischen Saiten (Musik)
- Elif Amberg (Dolmetscherin)

Donnerstag, 28.11.2019

19 Uhr

Pariser Platz

Plenarsaal

Lesung und Gespräch mit Terézia Mora, Şehbal Şenyurt Arınlı, Gert Heidenreich, Franziska Sperr und Helene Grass

Musik: Die Lyrischen Saiten

Eintritt frei

Weitere Informationen

www.pen-deutschland.de