3.9.2016, 17 Uhr

Max

Kinder im Exil

30.5. – 3.6. und 6.6. – 7.6.2016
Wandertheater nach einer Geschichte von Alfred Döblin mit Michael Graessner, Moritz Nitsche und Schülern der 3. Klasse der Carl-von-Linné-Sonderschule (Schwerpunkt körperliche Behinderung) in Berlin-Lichtenberg

„Max war ein kleines Mädchen. Es trug ein Kränzchen aus Butterblumen in seinem blonden Haar. Sein Kleid war aus Glas gesponnen, das seine Mutter, um das Kind zu erfreuen je nach der Jahreszeit färbte, grün im Frühling, rot im Sommer, gelb im Herbst, und im Winter weiß. Wie sie das machte, war ihr Geheimnis, aber sie tat es aus Liebe zu Max, und so gelang es ihr. Infolge dieser klugen Schutzfärbung blieb Max, wenn sie sich im Freien aufhielt, während die Mutter bei anderen Leuten als Waschfrau arbeitete, den meisten Leuten unsichtbar, und die Mutter konnte ruhig arbeiten. Aber Max erschreckte oft Leute, denen sie über den Weg lief, weil man da plötzlich zwei schwarze Schuhe und zwei kleine Beine bis zum Knie trippeln sah und oben nichts dran.“
So beginnt Alfred Döblin seine im amerikanischen Exil geschriebene Geschichte von Max und ihrem Freund Max, einem schweren gewaltigen Nilpferd, die gemeinsam auf einem Fest viele Nachbarn überraschen.

Die Kinder der Carl-von-Linné-Schule zeichneten und bauten das Nilpferd, ihre Kostüme und andere Requisiten, spielten das Straßenfest mit Max und seinem Nilpferd in ihrer Schule am 7. Juni, zur Eröffnung von KINDER IM EXIL am 16. Juni in der Akademie der Künste und beim Theaterfest der Akademie am 17. Juli 2016. Am 19. Juli besuchten die Kinder, Lehrerinnen, Regisseure und Mitarbeiterinnen der Akademie den Berliner Zoo, sie beobachteten die Nilpferde und lachten viel, als sie unter ihnen ein Liebespaar entdeckten. Die Lehrerin Jacqueline Adam schrieb uns: „Das war ein wunderbarer, glücklicher Tag, den wir nicht vergessen werden. Danke!“